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Lesbische Astronautin die erste Straftäterin im Weltall?

Ja, Lesben können Drama! Aber dieser Scheidungskrieg setzt neue Dimensionen: NASA-Astronautin Anne McClain geriet als „erste Weltraumkriminelle“ in die Schlagzeilen: Sie soll von der Raumstation ISS aus das Bankkonto ihrer Ex-Frau gehackt haben.

NASA/ CC-BY-NC-ND Anne McClain ist, wenn auch unbeabsichtigt, die erste offen lesbische Astronautin

Von Karin Schupp

26.8.2019 - Es ist kein gutes Jahr für die NASA-Astronautin Anne McClain: Zuerst platzte das für Ende März geplante historische Ereignis, als erstes Woman Only-Duo die Raumstation ISS zu verlassen, weil nur ein Raumanzug für Frauen vorhanden war (sie musste deshalb einem Mann und ihrer Kollegin Christina Hammock-Kock den Vortritt lassen), und jetzt wird der 40-Jährigen vorgeworfen, dass sie im Januar und Februar von der Internationalen Raumstation ISS aus das Bankkonto ihrer Ex-Frau gehackt habe.

Summer Worden, mit der McClain seit 2014 verheiratet ist und seit letztem Jahr in Scheidung lebt, beschuldigt McCain des Identitätsdiebstahls und unterstellt ihr, auf ihrem Konto nach Anhaltspunkten gesucht zu haben, mit denen sie im Sorgerechtsstreit um den gemeinsamen Sohn (6) punkten könne.

McClain checkte vom Weltall aus Wordens Ausgaben

Sie sei misstrauisch geworden, so die Ex-Geheimdienstoffizierin der Air Force gegenüber der New York Times, weil McClain in E-Mails, die sie ihr von der ISS schickte, überraschend gut über ihre Ausgaben Bescheid wusste.

McClain, die Ende Juni nach 204 Tage im All auf die Erde zurückkehrte, leugnet nicht, dass Konto gecheckt zu haben. Sie erklärte aber unter Eid, sie habe lediglich das lange bekannte Passwort benutzt, um sich zu vergewissern, dass genügend Geld auf dem Konto sei, um die Ausgaben für ihren Sohns gedeckt seien.

Bisher wurden laut NASA keine Straftaten auf der Raumstation begangen - ob McClain nun tatsächlich die erste Kriminelle im All ist, ist nun Gegenstand einer Untersuchung.

NASA steht hinter McClain

Fest steht zurzeit nur: Grundsätzlich ist es der ISS-Besatzung erlaubt, in ihrer Freizeit das Internet privat zu nutzen, und Geld verschwand keines.

Die NASA steht hinter McClain: Gegenüber CBS News sagte ein Sprecher, dass sie „eine der Top-Astronauten der NASA“ sei und während ihrer Mission auf der ISS „tolle Arbeit geleistet“ habe. Die Luftfahrtingenieurin, Ex-Militärpilotin und ehemalige Rugby-Nationalspielerin wurde während ihres Aufenthalts im All durch Videos, tägliche Updates und die Plüschfigur „Little Earth“ (siehe Video) zu einem der bekanntesten Gesichter der NASA.

Sorgerechtsstreit begann schon vor der Trennung 

Wordens Anzeige ist ein weiterer Höhepunkt im erbitterten Scheidungskrieg und Kampf um das Sorgerecht für ihren Sohn, den Worden mit in die Beziehung brachte und dessen Adoption durch McClain sie auch nach ihrer Hochzeit 2014 nicht erlaubte. Laut New York Times hatte McClain Anfang 2018 das gemeinsame Sorgerecht unter anderem mit der Begründung beantragt, dass Worden „ein jähzorniges Temperament“ habe und nicht gut mit Geld umgehen könne.

Während Worden ihre Vorwürfe in mehreren Zeitungs- und Fernseh-Interviews bekannt machte, reagierte McClain bisher nur mit einem kurzen Statement auf Twitter. „Die Anschuldigungen sind zweifelsfrei falsch. Wir machen eine schmerzhafte, persönliche Trennung durch, die nun leider durch die Medien geht“, schrieb sie am Sonntag und kündigte an, sich bis zum Abschluss der Untersuchung nicht mehr öffentlich zu äußern.

Interessante Randbemerkung: McClain ist nun - wenn auch unbeabsichtigt - die erste offen lesbische Astronautin der Raumfahrtsgeschichte. Sally Ride, die 1983 die zweite Frau im All war, war ebenfalls lesbisch, wurde aber erst nach ihrem Tod 2012 von ihrer Witwe geoutet.


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