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Lesbischer CouLe-Preis geht an Constance Ohms

Constance Ohms erhält heute in Bochum den „CouLe-Preis für couragierte Lesben“. Ausgezeichnet wird sie für ihre tabubrechende Arbeit zum Thema Gewalt in lesbischen und queeren Beziehungen.

privat Constance Ohms

Von Sabine Mahler

10.6.18 - Der lesbische CouLe-Preis (früher: Augspurg-Heymann-Preis) geht in diesem Jahr an Dr. Constance Ohms. Sie veröffentlichte in den frühen 1990er Jahren das Buch „Mehr als das Herz gebrochen – Gewalt in lesbischen Beziehungen“ und brach damit ein Tabu, denn sie sprach hier ein bisher vermeintlich nicht-existentes Thema an.

So erlangte sie einen Bekanntheitsstatus, der weit über die Grenzen der LGBTI-Szene hinausgeht. Zuerst stieß Ohms jedoch auf starken Widerstand in der Community, denn selbst dort musste erst ein neues Bewusstsein entstehen: Trotz der Sehnsucht nach Normalität und dem Streben nach Anerkennung gibt es auch Schattenseiten innerhalb der Szene. Auch lesbische Frauen können böswillig, rassistisch und brutal sein.

Beratungsstelle für lesbische, trans* und queere Menschen

Dr. Constance Ohms bezog sich in ihrem Buch auf ihre langjährige Forschungs- und Beratungstätigkeit für Lesben und queere Menschen. Sie gründete bereits 1997 das Netzwerk „Hessisch Lesbisch“, promovierte 2007 zum Thema „Gewalt und Aggression von Frauen“ und leitet seit 2016 die Fachberatungsstelle gewaltfreileben in Frankfurt am Main. Die Beratungsstelle richtet sich an lesbische, transsexuelle und queere Menschen, die Gewalt und Diskriminierungen erfahren haben.

Um die herausragende Arbeit von Dr. Constance Ohms in der Community zu würdigen, wird ihr heute in Bochum vor geladenem Publikum der CouLe-Preis verliehen.

Der Preis ehrt seit 2009 engagierte Lesben

Die Landesarbeitsgemeinschaft Lesben NRW vergibt den Preis seit 2009 als „Augspurg-Heymann-Preis für couragierte Lesben“ an Frauen, die sich mit besonderem Engagement für die Community einsetzen. So erhielten 2015 die beiden L-MAG- und Siegessäule-Herausgeberinnen Manuela Kay und Gudrun Fertig den Preis (wir berichteten), da sie mit dem Special Media Verlag eine wichtige Plattform und Informationsquelle für die LGBTI-Szene bieten.

Nach einer Neukonzeption heißt der Preis seit letztem Jahr CouLe-Preis. Die Umbenennung war nötig, nachdem mutmaßliche Aussagen der Namensgeberin Lida Gustava Heymann aus dem Jahr 1907 publik wurden, die sich mit den Zielen des Preises nicht vereinbaren lassen (mehr dazu hier).

Webseite: couragierte-lesben-preis.nrw

Die Beratungsstelle gewaltfreileben in Frankfurt/M. bietet Unterstützung und Begleitung: 069-43005233 (Di/ Mi/ Do 14-18 Uhr); Krisentelefon am Wochenende: 0151-25049749 (Sa/ So, 18-20 Uhr)

 

 

 

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