L-Mag

Meine Traumfrau, meine schräge Familie, jede Menge Verflossener und ich

„Verrückt nach Cecilé“ ist eine lesbische Liebeskomödie mit Charme, Situationskomik und Momenten, die wir alle schon mal selbst erlebt haben. Jetzt in der Queerfilmnacht in über zwanzig deutschen Städten.

Edition Salzgeber Sie ist die EINE - ganz bestimmt und diesmal wirklich: Partygirl Océanerosemarie (M.) mit Traumfrau Cécile (Alice Pol, r.)

Von Dana Müller

7.3.2018 - Welche Zutaten braucht eine gute lesbische Liebeskomödie, um mit den banalen klassischen Liebesschnulzen aus Hollywood mithalten zu können? Die Suche nach der großen Liebe, ein bisschen L-Drama (aber nicht zu viel), mindestens eine verrückte Ex und ein aufgedrehter Freundeskreis, in dem sich jede Menge verflossene Affären tummeln, obendrauf eine nette, aber doch irgendwie schräge Familie – das klingt nach der perfekten Mischung für eine locker fluffige Liebeskomödie, die lesbische Herzen höher schlagen lässt.

Das Geheimnis von Verrückt nach Cecilé: die französische Comedienne Océane Michel alias Océanerosemarie bietet ein Feuerwerk der Situationskomik, gepaart mit Begegnungen, die wir alle schon mal irgendwie erlebt haben. Da taucht die nervige Ex genau zum ungünstigsten Moment auf und stellt die neue Angebetete auf die Probe. Familie und Freunde benehmen sich mal wieder peinlich, und wenn alle angespannten Situationen überstanden sind, funken berufliche Wünsche in die Lebensplanung mit der Traumfrau.

Verrückt nach Cécile erschien schon im letzten Sommer in Frankreich und hat's bisher leider nicht in die deutschen Kinos geschafft. Schade, wo er doch auf jeden Fall das Potenzial für eine schöne Mainstream-Liebeskomödie mit einer Lesbe als Hauptfigur hat.

Ein sympathischer Lesbenfilm ohne Leid, Tod und Coming Out

Die Story ist einfach: Mal wieder hat eine Affäre von Océanerosemarie mit ihr Schluss gemacht. Doch dann trifft die lockere Aufreißerin beim Joggen im Stadtwald auf eine bezaubernde Erscheinung und ist sofort hin und weg: Cécile (Alice Pol) ist die EINE. Ganz bestimmt ist sie das diesmal wirklich, dessen ist sie sich sicher. Mit allen möglichen Tricks versucht Océanerosemarie das Herz der Angebeteten zu erobern, was zu jeder Menge skurrilen Momenten führt.

Und selbst als sie es geschafft hat, bleiben die Probleme nicht aus, denn Océanerosemaire ist nun mal ein Partygirl, und all ihre Verflossenen sind noch immer „die besten Freundinnen“! Oft wirken die Begegnungen ein bisschen schräg, und doch kann man ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Mit einer leichten Selbstverständlichkeit stolpert die Osteopathin durchs Leben und nimmt dabei das eine oder andere witzige Fettnäpfchen mit.

Die sympathische Komödie ist der Debütfilm Océanerosemaries, in dem sie selbst die Hauptrolle mit dem netten Lächeln spielt und zugleich Drehbuchautorin und Ko-Regisseurin ist. Wahrscheinlich sind es ihr Humor und ihre Ausstrahlung, die dem Film einen wunderbaren französischen Charme verleihen.

Alle Zuschauerinnen, die sich immer gefragt haben, wo der Lesbenfilm ohne Tod, Leid und Coming-out bleiben: Hier ist er! Verrückt nach Cécile zeigt lesbisches Leben ganz selbstverständlich im Stile von Jennifer Aniston-Komödien - das ist nicht tiefgreifend, aber herzhaft komisch und tut einfach gut.

Verrückt nach Cecilé, Frankreich 2017, Regie/ Buch: Océanerosemarie, Cyprien Vial, mit Océanerosemarie, Alice Pol u.a., 86 min., OmU

Im März in der Queerfilmnacht: Alle Städte und Termine stehen hier.

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