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Queerfilmfestival: Kino-Highlights in elf Städten

Eine lesbische Musical-Lovestory, eine Late-Bloomer-Komödie mit Caroline Peters, ein Lesbenklassiker aus den Achtigern, Elliot Pages erste Kinorolle seit seinem trans Coming-out - und drei weitere Empfehlungen zum Queerfilmfestival (5.-11. Sept.).

Joanne (Annabel Scholey, l.) und Helen (Louise Brealey) in „Chuck Chuck Baby“

Von Karin Schupp

2.9.2024 - Das Queerfilmfestival ist keins der traditionellen LGBTQ-Festivals mit wechselnden Themenschwerpunkten, Festivalcafé und Awards. Dafür hat es aber die größte Reichweite: Die Filme laufen vom 5. bis 11. September zeitgleich in elf Städten (alle Spielorte)

Die meisten der 25 Filme sind zwar (leider) schwul, aber im Programm gibt's auch einiges Nicht-Schwules - hier sind die Highlights:

 

What a Feeling

In der österreichischen Late Bloomer-Komödie von Kat Rohrer verliebt sich die frisch verlassene Ehefrau Marie Theres (Caroline Peters, Mord mit Aussicht) nach einer Absturznacht in einer Lesbenkneipe in die selbstbewusst lesbische Fa (Proschat Madani) - eine stürmische Lovestory, in der auch Marie Theres‘ spießiger Freundeskreis, ihre Tochter und Fas persische Familie mitmischen. Zur Vorstellung in Berlin (5. Sept.) werden die Regisseurin und Caroline Peters erwartet. Der Film läuft im Oktober auch in der bundesweiten Queerfilmnacht.

Chuck Chuck Baby

Helens (Louise Brealey) trister Alltag als Fabrikarbeiterin wird aufgemischt, als ihr geheimer Jugendschwarm Joanne (Annabel Scholey) nach Jahren wieder auftaucht und ihre Welt auf den Kopf stellt. Die beiden verlieben sich, müssen aber für Glück kämpfen. Die britische Musical-Lovestory feierte im April beim Internationalen Frauen Film Fest IFFF Deutschland-Premiere.

Tandem – in welcher Sprache träumst du?

Die brave Teenagerin Fanny (Lilith Grasmug) reist aus Frankreich zu einem Sprachaufenthalt in Leipzig und verliebt sich prompt in die gleichaltrige Tochter ihrer Gastfamilie. Um bei der politisch engagierten Lena (Josefa Heinsius) punkten zu können, erfindet sie ihre Biografie neu und verstrickt sich bald in ihren eigenen Lügen. Der Coming-of-Age-Film von Claire Burger startet am 24. Okt. im Kino.

Julien Poupard/ Port-au-Prince Pictures Fanny (Lilith Grasmug, l.) und Lena (Josefa Heinsius) in „Tandem“

Close to You

Elliot Page in seiner ersten Kinorolle seit seinem trans Coming-out 2020. In dem kanadischen Drama spielt er einen Mann, der nach seiner Transition zum ersten Mal seine Familie besucht. Im Zug trifft er zufällig Katherine (Hillary Baack), seine beste Freundin aus Highschool-Zeiten, die verdrängte Gefühle für ihn wiederentdeckt.

Light Light Light

Auch Mariia (Rebekka Bear) kehrt nach zwanzig Jahren in ihre Heimat zurück und trifft Mimi (Anni Iikkanen) wieder, mit der sie als 15-Jährige ihre erste Liebe erlebte. Der finnische Film wechselt zwischen den zwei Zeitebenen 1986 und 2006 und  erzählt von großen Gefühlen, sozialen Kluften und dem Erwachsenwerden in unsicheren Zeiten.

Kamikaze Hearts

Tatsächlich aus dem Jahr 1986 stammt dieser Lesbenklassiker. Die Regisseurin Juliet Bashore begleitet semi-dokumentarisch die Pornodarstellerinnen Sharon „Mitch“ Mitchell und Tina „Tigr“ Mennett bei den Dreharbeiten zu einer Sex-Parodie der Oper „Carmen“. Expliziter Sex, Drogen, die misogyne Pornobranche – und dazwischen die beiden, die ein Paar sind und versuchen, sich als Geliebte nicht zu verlieren.

Die Misandristinnen

Etwas für Freund:innen des schrägen, queeren Humors: Der schwule Underground-Regisseur Bruce LaBruce erzählt mit viel Freude am Trash von einer lesbisch-feministischen Terrorzelle in der brandenburgischen Pampa, die ihre geplante Revolution mit Pornos finanzieren will und sich nach außen hin als katholisches Mädcheninternat tarnt (unsere Filmkritik). Der Film von 2018 läuft nur in Wien und Online.

Alle Filme, Kinos und Screening-Termine findet ihr auf der Webseite des Queerfilmfestivals.

 

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