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Schluss mit der Diskriminierung von lesbischen Familien!

Was die Ampel nicht (mehr) schaffte, soll dennoch nicht unter den Tisch fallen: Eine Petition fordert die zukünftige Bundesregierung auf, Kinder in lesbischen Beziehungen endlich gleichzustellen und die Diskriminierung von Regenbogenfamilien zu beenden.

Canva

Von Dana Müller

6.2.2025 - „Wenn ein Kind in die Ehe zweier Frauen geboren wird, sind automatisch beide rechtliche Mütter des Kindes, sofern nichts anderes vereinbart ist“: So lautete der einfache und entscheidende Satz im Koalitionsvertrag der Ampel, der bei vielen queeren Familien Ende 2021 für Jubel sorgte. Doch mit dem vorzeitigen Ampel-Aus scheint nun auch die Reformierung des Abstammungsrechts obsolet (wir berichteten). 

Obwohl Justizminister Marco Buschmann (FDP) bereits Anfang 2024 Eckpunkte für eine Reform vorlegte (wir berichteten), wurde das im Koalitionsvertrag verankerte Versprechen bisher nicht umgesetzt.

Noch gilt also weiterhin zweierlei Recht: Auf der einen Seite wird ein Mann automatisch als rechtlicher Erziehungsberechtigter eines Kindes in einer heterosexuellen Ehe anerkannt, unabhängig vom tatsächlichen biologischen Aspekt. Auf der anderen Seite müssen lesbische Paare den langwierigen Prozess der Stiefkindadoption durchlaufen. Denn wenn ein Kind in eine lesbische Ehe geboren wird, muss die zweite Mutter das Kind adoptieren, um auch vom Staat als Elternteil anerkannt zu werden.

„Bis das Adoptionsverfahren durch ist, hat das Kind rechtlich nur ein Elternteil und befindet sich damit in einer sozial, juristisch und ökonomisch prekären Situation“, heißt es in einer aktuellen Petition, die bereits knapp 6.000 Unterschriften gesammelt hat.

Queere Familien gleichstellen, Sorgerecht für mehr als zwei Personen

Die Petition fordert erneut das „Ende der staatlichen Diskriminierung von queeren und Mehrelternfamilien“ und die „Anerkennung aller Familien unabhängig von Geschlecht und ob ein, zwei, drei oder vier Erwachsene für die Kinder Sorge tragen“. Auch das Sorgerecht für mehr als zwei Personen ist eine wichtiger Aspekt für die Dresdner Gruppe, die die Unterschriftensammlung initiierte. Denn so sieht die Realität vieler Kinder in Regenbogenfamilien eben aus.

Die unterschiedliche Behandlung von heterosexuellen und lesbischen Paaren verstoße gegen den allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz in Artikel 3 des Grundgesetzes, schreiben die Familien aus Dresden und fordern den aktuellen Justizminister Volker Wissing sowie das künftige Justizministerium auf, endlich das Familien- und Abstammungsrecht zu reformieren. Höchste Zeit wird es!

Hier geht's zur Petition

Einen Überblick über den Stand der Dinge gibt unser Artikel „Kein Ende der 'Stiefkindadoption' für lesbische und queere Familien?"

 

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