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So lesbisch war das Jahr 2014 (Teil 1)

2014 war das Jahr, in dem sich Ellen Page outete - und was ist sonst noch passiert? In unserem Jahresrückblick tragen wir heute und morgen für euch die Coming Outs, Paare, Hochzeiten, Gerüchte und Ereignisse des Jahres zusammen.

Coming Out macht fröhlich (im Uhrzeigersinn): Adèle Haenel, Marija Šerifović, Tahnee Schaffarczyk, Casey Stoney, Ellen Page, Zoie Palmer - Fotos: Georges Biard, Daniel Kruczinski (beide: CC-BY-SA), Facebook/ Schaffarczyk, University of Nottingham (CC-BY-NC-SA), Ninha Morandini, Taberci (beide: CC-BY-SA)

l-mag.de, 29.12.2014 - von Karin Schupp

Die Coming Outs 2014

Auf Platz 1 der Coming Out-Hitliste steht auf jeden Fall Ellen Page - nicht nur, weil sie mit ihrer Oscar- und Golden Globe-Nominierung für Juno der größte Star ist, der 2014 diesen Schritt ging, sondern auch, weil sie ihn in eine tolle Rede vor einer LGBT-Jugendkonferenz verpackte, seitdem sichtlich befreit in Interviews darüber spricht und mit Julianne Moore gleich mal einen Lesbenfilm, Freeheld, drehte.

In England outeten sich die Fußballnationalspielerin Casey Stoney (die im November mit ihrer Freundin, der Fußballerin Megan Harris, Zwillinge bekam) und die christliche Popsängerin Vicky Beeching, in Frankreich die Schauspielerin Adèle Haenel (Water Lilies), in Kanada Lost Girl-Star Zoie Palmer, Eishockey-Torfrau Charline Labonté, die mit dem Nationalteam in Kanada Gold holte, die Olympia-Turnerin Rosie Cossar, in Spanien Patricia Yurena, Miss Espana 2013, und die TV-Moderatorin Sandra Barneda, in Taiwan der Popstar Jin Tai, in Kolumbien die Ministerinnen Cecilia Álvarez Correa und Gina Parody als weltweit erstes offen lesbisches Paar in einer Regierung, in den USA die Schauspielerinnen Emily Rios (The Bridge) und - als bi - Monica Raymund (Chicago Fire), und in Serbien - ebenfalls als bi - Marija Šerifović, Popstar und Gewinnerin des ESC 2007.

Lesbisch sind auch die paralympischen Sportlerinnen Andrea Eskau (Biathlon), die in Sotschi Gold holte, und die Weltmeisterin im Para-Triathlon Nora Hansel, und in TV Total outete sich die Comedienne/ Disney-Moderatorin Tahnee Schaffarczyk.

Und Kate Moennig (The L Word) posierte am Coming Out-Tag (11. Okt.) immerhin mit einem T-Shirt, das ein queeres Foto-Projekt unterstützt. Auch die Models Cara Delevingne und Kim Basingers Tochter Ireland Baldwin ließen eher Taten als Worte sprechen, wurden dabei allerdings deutlicher: Cara versteckte ihre Affäre mit Michelle Rodriguez (Avatar) Anfang des Jahres nicht, Ireland dokumentiert seit dem Frühjahr ihre Beziehung mit Angel Haze auf Twitter und Instagram und ließ die queere Rapperin bestätigen: „Wir sind nicht nur ‚beste Freundinnen‘. Wir vögeln miteinander.“

Ireland Baldwin (r.) und Angel Haze - Foto: Twitter/ Angel Haze

Die öffentlichsten Paare 2014

Damit gehören Ireland & Angel ebenso wie Cara & Michelle Rodriguez (die sich im letzten Herbst als bi outete) zu den öffentlichsten Paaren 2014, letztere aber nicht ganz freiwillig: sie wurden von den Paparazzi geradezu gejagt. Die Spitzenposition haben aber eindeutig Ellen DeGeneres und Portia de Rossi. 2014 waren die Ex-Darlings der Klatschpresse allerdings hartnäckigen Gerüchten um eine bevorstehende Trennung und einen Alkohol- und/ oder Tabletten-Entzug von Portia ausgesetzt. Anstatt zu dementieren, posten sie seit einigen Monaten auf Twitter Bilder ihrer trauten Zweisamkeit:

Selfie am Strand - Foto: Twitter/ Portia de Rossi

Ellen DeGeneres moderierte die Oscar-Verleihung im Februar und schaffte mit ihrem Selfie mit Julia Roberts, Jennifer Lawrence, Angelina Jolie und anderen Stars einen Weltrekord: das Foto bekam über 2,6 Millionen Retweets. Und Ellen zementierte damit ihren Status als berühmteste Lesbe der Welt und wurde folgerichtig vom US-Homo-Magazin Out zur mächtigsten LGBT-Person 2014 ernannt.

Eine echte Sensation war das lesbische Video „Behesht“ (= Freiheit) der iranischen Popdiva Googoosh. Im Iran ist Homosexualität bekanntlich verboten - ebenso wie die Musik der beliebten Sängerin und Schauspielerin, die in den USA im Exil lebt. Der Clip des Berliner Schauspielers/ Regisseurs Navid Akhavan (Salami Aleikum) mit Pegah Farydoni (Türkisch für Anfänger) in der Hauptrolle, wurde bei YouTube schon 835.000 mal angeschaut.

Ein viraler Erfolg war auch Ruby Roses Video „Break Free“, in dem das Model einen kritischen Blick auf die Entstehung von Weiblichkeit und Männlichkeit wirft: der Clip wurde seit Juli auf Facebook über 190.000 Mal geteilt und auf YouTube knapp 2 Millionen Mal angeklickt. Die Australierin, die auch als DJ Erfolg hat, verlobte sich in diesem Jahr auch mit der Modedesignerin (und Enkelin des Schriftstellers Roald Dahl) Phoebe Dahl.

Lest hier Teil 2 unseres Jahresrückblicks mit den lesbischen Hochzeiten, Gerüchten und Sport-Events des Jahres.

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