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Swipst du noch oder küsst du schon? Neue lesbische und queere Online-Dating-Angebote

Eine neue lesbische App möchte „ohne oberflächliches Rechts-und-Links-Geswipe“ bei der Suche nach der Frau fürs Leben helfen. Und für alle LGBTQ, die zwei oder mehr Partnerinnen suchen, gibt‘s jetzt die erste polyamore Dating-Plattform.

Ketut Subiyanto

Von Karin Schupp

9.8.2020 - Auch für lesbische Frauen ist die Online-Suche nach der Partnerin längst zu einer Option geworden, zumal die analogen Treffpunkte wie Frauenkneipen und –parties vor allem außerhalb größerer Städte rar sind – und das nicht erst seit Coronazeiten.

Seit Juni wendet sich die neue App Aquema nun exklusiv an „frauenliebende Frauen“ und will es besser machen als Tinder & Co mit ihrer Wisch-und-weg-Mentalität. „Ich glaube nämlich, dass die meisten Frauen keine Lust mehr auf das recht oberflächliche Nach-Rechts-Und-Links-Geswipe haben“, sagt Geschäftsführerin Jasna Brnjakovic in ihrer Pressemitteilung.

Für Frauen mit dem Wunsch nach einer langfristigen Beziehung

Brnjakovic denkt dabei weniger an Affären und One-Night-Stands: Aquema richtet sich vor allem an „Frauen, die sich eine feste und langfristige Beziehung mit einer anderen Frau wünschen“, und erhebt deshalb bei der Anmeldung auch Fragen zu Kinder- und Heiratswunsch.

Nutzerinnen können sich durch eine Art News-Feed scrollen, in dem die anderen Frauen angezeigt werden. Profilbilder werden dabei nicht weggewischt, sondern können bei Interesse angetippt werden, um mehr über die betreffende Kandidatin zu erfahren und sie gegebenfalls zu kontaktieren. Letzteres ist per Chat-Funktion auch ohne „Match“ möglich (wobei unerwünschte Kontakte blockiert werden können).

Aquema

Per Filter-Funktion lässt sich die Suche durch bestimmte Kriterien selbst eingrenzen, auf einen fremdbestimmten Algorithmus wird verzichtet.

Daneben verspricht Aquema, Privatsphäre und Datenschutz ernst zu nehmen, die Daten der Nutzerinnen nicht für Werbezwecke weiterzugeben und komplett werbefrei zu bleiben. Das hat allerdings seinen Preis: Nach einer kostenlosen Probewoche kostet die Mitgliedschaft 14,90 Euro/ Monat (bei monatlicher Kündigungsfrist).

Weil der Erfolg von Aquema natürlich mit der Anzahl der Frauen steht und fällt, die sich dort anmelden, waren die ersten 500 Registrierungen kostenlos - ein paar mehr sollten sich aber schon dort tummeln, damit ihr euch nicht wie auf der monatlichen Lesbenparty fühlt, auf der ihr immer nur dieselben Frauen seht... Aber immerhin könnt ihr auch außerhalb der deutschen Grenzen suchen: Die App ist in vielen europäischen Ländern und auch in den Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch verfügbar.

Aquema steht kostenlos im App Store und bei Google Play, Infos auf der Webseite

 

Online-Dating für die Liebe zu dritt (oder viert)

Und auch für diejenigen, die mehr als nur eine (Sex-)Partnerin suchen, gibt es seit Juni ein neues Angebot: Die Web-Plattform Poly-Amorie wendet sich an die polyamore LGBTQ, also queere Menschen, die nicht an das monogame Beziehungsmodell glauben und Gleichgesinnte suchen.

Die „erste Plattform mit dem Anspruch einer weltoffenen und sexuell revolutionierenden Community“ ist keine App, sondern eine Webseite.

Nach der kostenlosen Registrierung könnt ihr euch dort auf die Suche nach Frauen, Männern, Paaren und „Diversen“ machen, auch in der eigenen Stadt oder im näheren Umfeld von bis zu 10 km.

Die beiden Geschäftsführer aus München, Tobias Betschart und Tobias Knaus, werben mit „modernsten Verschlüsselungssystemen“ und Püfung aller Mitglieder und Inhalte auf Echtheit.

Und wer zunächst einmal mehr über die polyamore Liebe erfahren will, kann sich auf der Webseite dazu informieren und im „Magazin“ Artikel zu Themen wie Bisexualität und Eifersucht in offenen Beziehungen lesen.

Alle Infos zu Poly-Amorie auf der Webseite

 

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