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The L Word: Generation - Das war Folge 7

In der vorletzten Folge von „The L Word: Generation Q“ gibt es abrupte Abgänge, enttäuschte Hoffnungen, mehrere Entschuldigungen, einen überraschenden Kuss und die längste Sexszene der Staffel.

Hilary Bronwyn Gayle/ Showtime Bette, hier mit Dani, probt schon mal das falsche Lächeln, das sie später bei Tina brauchen wird

Von Karin Schupp

6.5.2020 - Was zuletzt geschah: Die Beziehung von Sophie und Dani läuft seit ihrer Verlobung nicht mehr rund. Bettes Affäre wurde zum Wahlkampf-Skandal. Finley hat kein gutes Verhältnis zur Religion, Shane versucht, ihre schon fast geschiedene Ehe zu retten, und Tess trinkt wieder. Angie und Jordi küssten sich, Alice, Nat und Gigi versuchen’s zu dritt und: Tina ist da!

 

Folge 7 – „List und Tücke“ (Originaltitel: „Lose It All“)

Sophie, Dani und Finley

Morgens in der WG: Sophie duscht, Dani telefoniert nonstop und hat kein Auge für ihre sexy Verlobte. Finley platzt ins Bad und findet Sophie hot.

Ein Anruf bringt den morgendlichen Trubel zum Stoppen: Sophies Oma ist nach einem Sturz im Krankenhaus gekommen. Dani bietet an, ihre Termine zu canceln, aber Sophie lehnt das ab und stürmt alleine los.

Am Krankenbett - die Oma liegt wohl im Koma - ist Sophie ist noch die Coolste in ihrer aufgeregten Familie, aber draußen im Flur bricht sie weinend zusammen. Zum Glück kommt in diesem Moment Finley mit einem Berg Süßigkeiten und Chips angerannt und nimmt sie in den Arm.

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Finley bleibt den ganzen Tag bei Sophie, die sich beklagt, dass Dani nicht da ist. Ja, sie hat Danis Angebot abgelehnt, aber sie hätte doch merken müssen, dass ihre Verlobte sie braucht. Finley sagt, dass sie ihre Wünsche schon selbst äußern müsse. Wer hätte solche weise Worte von Finley gedacht! Und sie überrascht Sophie (und uns) noch ein zweites Mal: Sie schlägt vor, mit ihr zu beten! Gut, dass Sophies wenigstens nur „zu den Ladies“ betet.

Als Finley abends ein paar Sachen für Sophie holt, trifft sie im Schlafzimmer auf Dani. Bevor sie zusammen ins Krankenhaus zurückfahren, geraten die beiden aneinander: Finley wirft Dani vor, dass sie nicht für Sophie da war. Dani keilt zurück, dass ihr Job nun mal systemrelevanter sei als Finleys und rudert mit einem halbherzigen „unsere Lebensumstände sind nun mal unterschiedlich“ zurück. Finleys k.o.-Schlag: „Ja, ich bin nicht ihre Verlobte!“

Screenshot „Damit das mal klar ist: Ich fahre nicht hinten auf deinem klapprigen Rad mit!“

Dani und Finley – das war bestimmt eine sehr schweigsame Autofahrt – kommen ins Krankenhaus, als Sophie gerade ihrer Oma ihre Lieblingslesbenstory vorliest („Damit sie aufwacht und mich anschreit.“). Dani hat nur Zeit, um sich bei Sophie zu entschuldigen, dann muss sie schon wegen des nächsten Wahlkampf-Notfalls (siehe unten) davon eilen.

Um so dankbarer ist Sophie für Finleys Unterstützung, und als die sich später verabschiedet, wird aus der freundschaftlichen Umarmung… ein Kuss. Gegen den sich Finley nur kurz und mit einem sehr schwachen „Was tust du?“ wehrt.

Tjaaaa, die beiden sind ja nun nicht die ersten The L Word-Beste-Freundinnen, die sich küssen, aber anders als etwa bei Alice und Dana in Staffel 2 fehlt hier doch irgendwie das Kribbeln. Das ist doch keine Beziehung, die man wollen kann?! Das sind doch keine zwei Frauen, die füreinander bestimmt sind?!

Screenshot Das ist doch jetzt nur eine Übersprungshandlung, oder?!

Bette, Dani und der Wahlkampf

Der Grund für Danis hektische Nervosität: Sie hat erfahren, dass Bettes Konkurrent Mister Alter-weißer-homophober-konservativer-Mann eine Negativkampagne gegen sie plant. Im Coffeeshop (ist euch dort auch die - bestimmt - lesbische Barista aufgefallen?) diskutieren sie ihre Optionen. Dani schlägt ähnlich schmutzige Mittel für den Gegenschlag vor, aber Bette lehnt das kategorisch ab.

Dabei bleibt sie auch, als später tatsächlich ein homophobes Anti-Bette Porter-Video (mit einem Familienfoto aus Staffel 6!) mit der Drohung „Sie hat keine Angst, mit Ihrer Frau zu schlafen!“ auftaucht.

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Screenshot Die Konkurrenzkampagne hat definitiv noch nie „The L Word“ geschaut - wer könnte denn schon Nein zu Better Porter sagen!

Dani sieht das Video, als sie gerade bei Sophie im Krankenhaus ist, und eilt sogleich zu Bette, die dabei bleibt: Sie hat andere Werte und gewinnt entweder mit sauberen Mitteln oder gar nicht! Darauf erst mal einen Whiskey!

Ich weiß, nicht der richtige Moment, aber: Prickelt da nicht was? Jedenfalls ein bisschen mehr als bei Finley und Sophie!

Screenshot Könnte da was laufen? Und würde das gut gehen mit diesen zwei dominanten Powerlesben?

Bette und Tina

Zumindest Tina ist zu diesem Zeitpunkt endgültig aus dem Spiel. Anfangs macht sich Bett womöglich noch Hoffnungen: Sie treffen sich bei Shane im Dana’s (Alice hat abgesagt, weil sie immer noch sauer auf Bette ist), und als die erzählt, dass sie heute mit Quiara zur Gynäkologin geht, erinnern sie sich mit leuchtenden Augen an Angies ersten Herzschlag: „Wie Pferde, die durch Schlamm galoppieren.“

Screenshot Ohne die gute Stimmung zerstören zu wollen: Tina hat Angies Herzschlag zum ersten Mal wohl alleine gehört, denn damals waren sie und Bette getrennt und sie hielt ihre Schwangerschaft mit weiten Ponchos monatelang geheim!

Später kommt Tina zum Essen und erzählt, dass sie nach einer Zweitwohnung in L.A. suche. Juhu! Für Bette (und alle TiBette-Fans) ist das allerdings mit einer schlechten Nachricht verbunden: Tina ist seit letzter Woche verlobt – „Carrie hat mir einen Antrag gemacht.“ (Wussten wir bisher, dass sie Bette für eine Frau verlassen hat? Jetzt wissen wir's jedenfalls.) Und um Bette noch weiter zu quälen, schlägt sie vor, Angie diese News zu dritt zu überbringen.

„Wir sollten feiern. Ich freue mich so für dich,“ sagt Bette mit dem falschesten Lächeln der TV-Geschichte und geht Champagner holen (und wahrscheinlich eine Runde schluchzen).

Screenshot R.I.P. TiBette

Mit Tinas Ankündigung, wieder zeitweise in L.A. leben zu wollen, wurde geschickt die Tür für weitere Gastauftritte geöffnet! Laurel Holloman, die ja inzwischen hauptberuflich Malerin ist, hat ihre Rückkehr zwar nicht ausdrücklich angekündigt, uns aber die Hoffnung auch nicht vollends genommen (hier und hier)!

 

Shane und Quiara

Shane hört keine galoppierenden Pferde, als sie bei Quiaras Gynäkologin zum ersten Mal den Herzschlag von Quiaras Baby hört – auch wenn sie das behauptet, um ihre fehlenden Emotionen zu übertünchen. Ihrer Frau entgeht das allerdings. 

Screenshot Man muss Quiara zugute halten, dass Shanes Minenspiel nie besonders ausdrucksstark ist

Bei der Abrechnung im Dana's rät Tess (die seit drei Tagen nichts mehr getrunken hat, bravo!) Shane mit Hilfe einer komplizierten Sandwich-Metapher (Shane: „Ich soll ein Sandwich machen?!“), offen mit Quiara zu reden.

Danach sieht es es zunächst aber nicht aus: Quiara sitzt abends alleine und wie auf dem Präsentierteller mitten in einem Restaurant, während die anderen Gäste über ihre Anwesenheit tuscheln (sie ist also doch weltberühmt?!). Hat Shane sie versetzt? Nein: als Quiara schließlich genervt geht, kommt Shane angejapst und gesteht ihr endlich, dass der Herzschlag nichts in ihr ausgelöst hat – außer der Angst, dass sie’s vermasselt. Quiara macht sich da gar keine Sorgen. Zuversichtlich? Optimistisch? Blauäugig?

Screenshot Sah ja kurz nach so einem Shane-lässt-Carmen-vor-dem-Traualtar-stehen-Moment aus...

Micah und seine Mutter

In einem anderen Restaurant sitzen Micah, José und Micahs Mutter, die heute zu Besuch ist. Jedesmal, wenn es um sie geht, wird erwähnt, wie gerne sie Edibles mag (= mit Hanf versetzte Lebensmittel, die in Kalifornien legal sind).

Das Gespräch nimmt schnell eine Abzweigung in Micahs Kindheit, als er doch so ein „süßes, kleines Mädchen“ war. Und schon wechselt Mama Micah zum „sie“-Pronomen und will José Kinderbilder von ihm zeigen. José lehnt höflich ab, Micah rastet aus und verlässt wütend das Lokal. An den Cannabis-Gummibärchen liegt's wohl nicht, denn laut Micah verhält sie sich „immer“ so. José folgt ihm, beruhigt ihn, küsst ihn und ist rundherum ein perfekter Freund!

Das erkennt auch Mama Micah, die sich abends bei ihrem immer noch schwer genervten Sohn entschuldigt und verspricht, sich zu bessern.

Screenshot „Dieses kleine Mädchen gibt es nicht mehr, Mom! Sie ist tot!“

Alices Show

Alices Show ist in Gefahr. Wenn die Einschaltquoten nicht steigen, wird die laufende erste Staffel ihre letzte sein, droht der Senderboss. Seine Lösung: virale Videos. Alices Lösung wäre gewesen: den neuen Producer Drew, der ihr aufs Auge gedrückt wurde, rauswerfen. Aber virale Hits sind zufällig dessen Spezialität, und nun sind die beiden zur Zusammenarbeit gezwungen, auch wenn Drew Alices „queeren Sandkasten“ nicht versteht und Alice vom ständigen Augenrollen, wenn er nur den Mund aufmacht, schon ganz schwindlig ist.

Showtime „Kurze Frage noch: Habt ihr Sand oder Glitzer in euren queeren Sandkästen?“

Alice, Nat & Gigi

Zu Hause läuft’s zunächst prima. Alice und Nat sind sehr angetan, wie Gigi ihren Haushalt schmeißt. Sogar die Kleider im Schrank hat sie nach Farben geordnet (was sich bei Alice farbenfroher Garderobe durchaus lohnt!).

Alice gibt die neue Regel aus, dass die beiden nicht ohne sie die neue Folge ihrer Lieblings-Reality-Show sehen sollen (es ist die Dokuserie Below Deck über die Crew und Gäste einer Luxus-Yacht – im Deutschen wurde das aber möglicherweise durch eine bekanntere Sendung ersetzt).

Tatsächlich brechen Nat und Gigi aber eine andere - bislang nicht formulierte - Regel: Nachdem die Kinder im Bett sind (und Alice sich noch mit Drew quält), sprechen sie über die Fehler, die sie beide am Ende ihrer Ehe machten – und landen schnell im Bett.

Screenshot Ich hab's nicht gestoppt (wer hätte schon dazu schon die Zeit gehabt!), aber das könnte die längste Sexszene der Staffel gewesen sein

Als Alice erschöpft nach Hause kommt und Nat und Gigi im Bett vorfindet, sind die beiden überrascht, dass sie nicht fröhlich zu ihnen hüpft. Aber Alice sieht nicht zwei sexy Frauen, sondern die alte Ordnung – Nat und Gigi als Ehepaar – wiederhergestellt und flieht zu Shane. So hat sie sich das nicht vorgestellt!

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Nach ein paar Tagen Auszeit, die Nat sich gewünscht hat, trifft sich das angeschlagene Throuple in einem Café. Nat und Gigi entschuldigen sich und verkünden stolz, ihre Beziehung aufgearbeitet und ihr Probleme ausgeräumt zu haben. Für Alice ist die Sache klar: „Ich bin so froh, dass ich euch dabei helfen konnte, wieder ein Paar zu werden. Ich werde dann wohl nicht mehr gebraucht.“ Als dann auch noch die pärchenkompatible Bestellung kommt – eine Suppe, zwei Löffel – sucht sie endgültig das Weite. Und das war wohl das schnelle Ende des Throuple-Experiments! Schade, die Story hätte durchaus mehr hergegeben!

Screenshot Alleine diese Geste und Alices „Wow!“ hätten schon gereicht!

Alice und Bette

Wir spulen noch mal zurück zu dem Abend, an dem Alice bei Shane Zuflucht suchte. Dort findet sie auch Bette vor, die nach ihrer Tina-Enttäuschung ebenfalls Trost bei Shane suchte.

Alice ist anfangs noch sauer auf Bette, und die erklärt, weshalb sie ihr nichts von ihrer Affäre mit Felicity erzählt hat: Sie hatte Angst, dass Alice sie verurteilen würde. Aber Alice ist mit ihrem verunglückten Throuple nicht in der Position, andere zu verurteilen, und die beiden entschuldigen sich beieinander und versöhnen sich. Wenigstens ein Mini-Happy End!

Cliffhanger

Die letzte Szene der Folge gehört Sophie: Sie beichtet ihrer Schwester den Kuss mit Finley. „Sie war für mich da“, fällt ihr als schwache Begründung ein. Sie fühlt sich schlecht. Dani muss nichts davon wissen. Es wird nie wieder passieren. Mit anderen Worten: Es wird wieder passieren!

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Und mit der nächsten Folge endet auch schon die erste Staffel von The L Word: Generation Q – unser Rückblick kommt morgen!

 

The L Word: Generation Q läuft aktuell bei Sky Atlantic, die neuen Folgen stehen jeweils zeitgleich auch beim Streamingdienst Sky Ticket.

Weiterlesen:

The L Word: Generation Q - Rückblicke auf die Folge 1, Folge 2, Folgen 3 und 4Folge 5, Folge 6, Folge 8 (Staffelfinale)

The L Word: Generation Q - Das sind die neuen und alten Hauptfiguren

Das Warten hat ein Ende: The L Word: Generation Qjetzt auch bei uns

 

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