The L Word: Generation Q - Das war Folge 5
Sex, Lügen und Handyvideos: Alice und Shane haben Sorgen, die aber bald von Bettes Problemen getoppt werden, und so richtig gut läuft's in Folge 5 nur für Micah und Angie. Unser Rückblick plus einige Fun Facts.
Von Karin Schupp
29.4.2020 - Wenn The L Word eine Achterbahnfahrt wäre, dann wäre Folge 4 der rasante Looping gewesen, während Folge 5 die nächste steile Fahrt bergauf ist, die auf einen neuen Höhepunkt zutuckert, der hinter der nächsten Kurve wartet. Soll heißen: Unsere Heldinnen räumen in dieser Folge vor allem hinter sich auf und nehmen Anlauf für neue Überraschungen und Katastrophen…
Achtung, Spoiler: Rückblick auf die Folge 5!
Folge 5 – „Leidensgenossen“ (Originaltitel: „Labels“)
... müsste doch wohl eher „Leidensgenossinnen“ oder „Leidensgenoss_innen“ heißen, wobei sowohl der deutsche als auch der englische Titel völlig austauschbar sind. Dass jeder Episodentitel mit einem „L“ beginnt, ist ja eine nette Idee, aber ein bisschen mehr Mühe könnten sie sich damit schon geben, sonst können sie sie auch gleich „Lollipop“ oder „Lametta“ nennen. Aber lasst uns mit unserem wiedervereinten Ehepaar anfangen:
Shane & Quiara
Für uns ist es eine Woche her, seit Quiara (Lex Scott Davis) auf Shanes Geburtstagsparty auftauchte, in der Gen Q-Welt ist es erst der nächste Tag. Das Ehepaar-in-Scheidung wacht zusammen auf, und niemand hätte etwas gegen ein wenig Morgensex, aber das Vorspiel wird jäh gestört, als Quiara verkündet, dass sie schwanger ist (per Insemination, keine Sorge!). Von Shane verlangt sie nichts, außer ihre „Partnerin“ zu sein. Man bekommt das Gefühl, dass sie dieses Gespräch schon oft geführt haben. Shane hat keine Lust drauf und zieht sich frustriert an.
„Sie will mit mir zusammen sein, aber sie braucht mich nicht, um ein Kind groß zu ziehen“, fasst Shane die Lage beim traditionellen Dreier-Treffen (diesmal in Bettes Büro, wo sie nebenbei amüsante Wahlkampf-Anrufe für Bette führen) zusammen – im Grunde also Alices Beziehungskonzept, wie die sehr richtig feststellt. Bettes Beitrag: „Du wirst die richtige Entscheidung treffen. Weil es keine richtige Entscheidung gibt. Nur Entscheidungen.“ Hmmmm.
Abends steht Quiara mit einer Flasche Whisky vor ihrer Tür und erklärt: „Ich brauche dich nicht. Aber ich will dich!“ Sie gibt Shane alle Zeit, die sie braucht, denn sie hat die alten The L Word-Folgen gesehen und weiß, dass Shane unter Druck nicht funktioniert und ihre Freiheit braucht.
Alice & Nat & Gigi
Das frisch gebackene „Throuple“ (dass man Dreierbeziehungen heutzutage so nennt, wird Bette - und damit auch dem Publikum – beim Treffen in ihrem Büro erklärt) wacht verkatert auf. Und schon beginnt die Panik, weil die Kids wach sind und ins polyamore Idyll zu platzen drohen.
Alice und Gigi fanden die gemeinsame Nacht toll und würden sie gerne wiederholen, aber Nat ist vorsichtiger: Sie macht sich Sorgen um ihre Beziehung und vertraut Gigi nicht – die Verletzungen stecken tief.
Aber gefallen hat’s ihr offenbar schon, denn später reden die drei schon über die Details: Wer kommt mit auf den Roten Teppich? Sagen wir’s unseren Eltern? Und den Kindern? Leeeeeute, nach einer heißen Nacht plant ihr schon die Hochzeit zu dritt?!?!? Klar, die Staffel ist kurz, aber ihr könntet schon ein wenig den Fuß vom Gas nehmen. Wobei ich euch die Daumen drücke: Eine Dreierbeziehung wäre doch mal eine neue Story für The L Word!
Fun Fact: Alice trägt fast die ganze Folge über ein T-Shirt aus ihrer eigenen Kollektion „Vintage Gay“ (siehe Foto unten).
Sophie & Dani
In der WG unterbricht Dani die schwesterliche Runde von Sophie und Maribel mit Ehevertrag, den ihr Vater geschickt hat. Sophie will unterschreiben, um ihre Ruhe zu haben, aber das ändert sich, als Maribel (die Juristin ist, wie sich herausstellt) das Kleingedruckte entdeckt: Künftige Kinder, die Sophie zur Welt bringt, würden bei der Núñez-Erbschaft leer ausgehen, nur über Danis biologische Kindern würden sich der warme Geldregen ergießen.
Wütend konfrontieren sie Rodolfo (natürlich lauthals mitten im Foyer seiner Firma), der sich mit „Standardklausel“ und „Ich will doch nur die Familie schützen“ rechtfertigt. Es wird wieder einmal deutlich, dass Sophie für ihn nie zur Familie gehören wird und er damit rechnet, dass sie eine Erbschleicherin ist.
Sie gehen im Streit auseinander, aber anstatt sich gemeinsam aufzuregen, will Dani nicht darüber reden und zieht sich zurück. Was wiederum Sophie zutiefst frustriert. Dass Dani immer alles lieber mit sich allein ausmacht, ist offensichtlich ein Kernproblem ihrer Beziehung. Während sich Sophie bei Maribel ausheult, wird Dani von Bette getröstet, als sich beide nach Feierabend im Wahlkampfbüro begegnen. Mit schwierigen Vätern kennt sich ja auch Bette aus, wie wir aus den ersten beiden Staffeln von The L Word wissen.
Micah & José
Auch Micah ist keiner, der gerne über Gefühle redet - im Gegensatz zu José, der sich am Morgen mit einem schwungvollen „Ich liebe dich“ verabschiedet und am Nachmittag auch noch darüber reden will. Das mit der Liebe kommt für Micah zwar noch zu früh, aber immerhin traut er sich, etwas auszuprobieren. Was er meint, deutet er an, indem er Josés Hand auf seinen Schritt legt. Ab dann wird nicht mehr gesprochen…
Tess
Heute erfahren wir mehr über Tess: Sie kommt aus Las Vegas, ihre Mutter war ein Showgirl, und sie ist seit zwei Jahren trockene Alkoholikerin. Das mit dem Alkohol steht nach der Trennung von Lena (die meldet sich mit einem schlappen „I’m sorry“ bei ihr ab, kommt nicht zur Arbeit und ist für Tess nicht mehr erreichbar) auf der Kippe. Tagsüber hält Tess noch durch, konfrontiert Shane damit, dass die mit ihrer Freundin Sex hatte und lenkt sich damit ab, dass sie Finley unter ihre Fittiche nimmt. Aber später im Dana’s (das für eine Lesbenkneipe außergewöhnlich gut zu laufen scheint!) brechen die Dämme: Sie betrinkt sich und -- siehe unten bei Finley…
Finley
Sie wacht völlig verkatert im Hinterzimmer vom Dana’s auf und weiß nur noch, dass sie letzte Nacht betrunken vor Rebeccas Haustür stand und es irgendwie vermasselt hat. Nachdem Tess sie wieder einigermaßen aufgepäppelt hat, fährt Finley zu Rebecca und entschuldigt sich vage. Rebecca erinnert sie daran, dass sie sie als „keine echte Pfarrerin“ verletzt hat und macht endgültig Schluss, denn sie will a) eine Beziehung auf Augenhöhe und weiß b) dass man Menschen nicht ändern kann und c) dass Finley noch sehr viel an sich arbeiten muss, um zu einer Beziehung bereit zu sein (tatsächlich hatte sie auch noch nie eine, wie sie später Tess erzählt).
Finley will davon nichts hören, ruft aber direkt ihren Vater an. Der ist gerade auf der Verlobungsparty seiner zweiten Tochter, die ihre Schwester offensichtlich nicht eingeladen hat. Und auch ihre Mutter scheint nicht an einem Kontakt interessiert zu sein. Aha! Wer's bisher noch nicht geahnt hat: Alle Indizien weisen in Richtung Familie! Und Finleys Tränen ist zu entnehmen, dass es da ganz schön was zu klären gibt.
Da Lena untergetaucht ist, springt Finley als Kaliforniens untalentierteste Barkeeperin im Dana’s ein. Als sie erweist sich auch als ungeeignet, Tess vom Trinken abzuhalten. Nach der Sperrstunde saufen sie im Hinterzimmer weiter und landen schließlich beim Sex.
Angie
Angie und Jordi spielen in einer Theateraufführung in der Schule mit, und während Angie ihre Mutter nicht dabei haben will, hätte Jordi sich gefreut, wenn ihre Eltern kommen würden (äh, Moment mal, besucht Angie jetzt Jordis Highschool? Und war ihr Schulwechsel nicht erst gestern? Wie schnell haben die denn dieses Stück eingeübt?). Bette lässt sich natürlich nicht abwimmeln und mehr noch: Sie bringt auch sämtliche Tanten plus deren Anhang mit, sodass sie mit Alice, Shane, Quiara, Nat und Gigi fast eine ganze Reihe belegt. Und alle befolgen ihre Anweisung, auch bei Jordis Auftritt besonders laut zu klatschen.
„Du magst sie“, stellt Shane, die ja schon immer ein feines Gespür für „Love is in the Air“ hatte, hinterher mit Blick auf Jordi fest und lässt Angie wissen: „Und ich glaube, sie mag dich auch.“
Fun Fact: Das Theaterstück „Bugaboo & The Silent One“ gibt es wirklich. Geschrieben wurde es von Generation Q-Showrunnerin Marja-Lewis Ryan, die bei der Premiere Anfang 2018 in Los Angeles auch Regie führte. Und die Rolle der „Silent One“ spielte keine Geringere als Jacqueline „Finley“ Toboni!
Bette
Bette hat nicht viel Spaß in dieser Folge. Sie trennt sich von Felicity, obwohl die gerade in ihre eigene Wohnung gezogen ist, sich demnach wohl von ihrem Mann getrennt hat und folglich nicht verstehen kann, wieso Bette nicht um sie kämpft. Ja, wieso eigentlich nicht? Bettes kühle Abschiedsworte: „Du wirst drüber wegkommen.“ Puh, da hat sich Rebecca aber nach drei Tagen Noch-gar-nicht-richtiger-Beziehung deutlich freundlicher getrennt. Aber das ist eben auch eine Seite von Bette Porter.
Privat scheint die Sache für Bette geklärt zu sein, aber beruflich nicht: Als sie nach dem Theaterabend mit Angie und Jordi aus der Schule kommt, steht Felicitys verlassener Ehemann dort, beschimpft sie betrunken und rempelt Angie aus dem Weg. Nicht mit Bette Fucking Porter! Sie wehrt ihn ab, so dass er die Treppe runterpurzelt. Und natürlich filmen etliche Umherstehende die ganze Szene mit ihren Handys…
Bette führt zurzeit fast uneinholbar mit vier von fünf Cliffhangern! Aber wie's mit ihrem Wahlkampf und allen anderen Plots weitergeht, wird in der nächsten Folge in den Hintergrund rücken, weil nämlich ein Überraschungsgast das Scheinwerferlicht auf sich zieht!
Alle acht Folgen von The L Word: Generation Q stehen beim Streamingdienst Sky Ticket.
Weiterlesen:
The L Word: Generation Q - Rückblicke auf die Folge 1, Folge 2, Folgen 3 und 4, Folge 5, Folge 6, Folge 8 (Staffelfinale)
The L Word: Generation Q - Das sind die neuen und alten Hauptfiguren
Das Warten hat ein Ende: The L Word: Generation Qjetzt auch bei uns
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