L-Mag

Von Hamburg bis Basel: Lesbisch-schwule Filmfestivals 2019

Ob prickelnde Love-Story, düsteres Drama oder spannende Doku, L-MAG stellt die besten Filme der lesbisch-schwulen Filmfestivals im Herbst vor

@Promo „J.T. LeRoy” Die Sensation der Filmfestival-Saison: Ziwschen Diane Krüger (li.) und Kristen Stewart knistert es gewaltig in dem Biopic „J.T. LeRoy

Lustvoll – Luststreifen in Basel

In Basel wird es bunt: Im Oktober findet die mittlerweile zwölfte Ausgabe des queerfeministischen Filmfestivals Luststreifen statt. Das zweitgrößte Schweizer LGBT-Film­festival wurde 2007 gegründet, um marginalisierte Personen sichtbar zu machen. Das bunte Filmprogramm mit seinem jährlich wechselnden Themenfokus bricht mit Sehgewohnheiten und Tabus und wird durch die Verleihung der jährlichen „Lust-Awards“ gekrönt. Dieses Jahr darf man sich auf zwei ganz besondere queere Filmperlen freuen. Zum einen „Vem ska knulla pappa?“ („Who will Fuck Daddy?)“, ein hypnotisches Erotikmärchen mit einer Fülle an mysteriös-mystischen Bildern und politischen Botschaften. Auch nicht verpassen sollte man die US-amerikanisch-französische Co-Produktion „So pretty“, eine Hommage an den 1991 im Alter von 31 Jahren verstorbenen deutschen Schwulenaktivisten und Autor Ronald M. Schernikau und seinen Roman „So schön“. Obendrauf bietet das Festival ein vielseitiges Rahmenprogramm mit zahlreichen Gästen, Vorträgen, Diskussionen und Workshops. Also, Film ab!

// Sarah Stutte

Luststreifen, Basel
2. bis 6. Oktober
www.luststreifen.com


Mord oder Hochzeit? – queerfilm festival in Bremen

Das 26. queerfilm Festival in Bremen wartet mit ausgefallenen lesbischen Filmen auf. Heiraten – ja oder nein? Bei „The Ring Thing“ dreht sich pseudo-dokumentarisch alles um die Frage: Warum heiraten Schwule und Lesben? Das krasse Gegenteil der angepassten Welt ist „Chedeng and Apple“, eine bitterböse Komödie von den Philippinen über die Freundschaft zweier älterer Frauen, die sich nach vielen Jahren der Anpassung mit einem skurrilen Roadtrip nehmen, was sie brauchen.

queerfilm festival, Bremen
8. bis 13. Oktober
L-MAG präsentiert „Chedeng and Apple“
www.queerfilm.de

Historisch wertvoll – Lesbisch Schwule Filmtage in Hamburg

Qualität, Vielfalt und Ausdauer beweisen die Lesbisch Schwulen Filmtage im hohen Norden – schon 30 Jahre steht das queere Filmfestival für cineastische Schätze. Zum Jubiläum wird es historisch: L-MAG präsentiert dieses Jahr als treue Medienpartnerin ein ganz besonderes Highlight der Kinosaison: „J.T. Leroy“. Dabei handelt es sich um die wahre Geschichte der Schriftstellerin Laura Albert, die dank eines genialen Hoax Ende der 1990er zu Ruhm gelangte. Unter dem Pseudonym J.T. Leroy schrieb sie eine Geschichte über einen ehemals drogensüchtigen Prostituierten und verarbeitet damit ihre eigenen Gewalterfahrungen aus der Kindheit. Laura selbst (gespielt von Laura Dern) verleiht auch in telefonischen Interviews J.T. ihre Stimme und erweckt damit den Eindruck, er wäre eine reale Person. Der Clou: die Schwester ihres Partners mimt fortan mit Perücke und Sonnenbrille den schüchternen Autor. KStew-Fans aufgepasst: gespielt wird die komplexe Rolle wunderbar leidend von Kristen Stewart. In der Liebesgeschichte zwischen J.T. und seiner Künstlerkollegin Eva (Diane Kruger) knistert es gewaltig. Also, auf keinen Fall verpassen!
Weitere lesbische Highlights sind der lang ersehnte „Vita und Virginia“ von Regisseurin Chanya Button. Er zeigt eine zaghafte und vor allem intellektuelle Liebesgeschichte zwischen Virginia Woolf (Elizabeth Debicki, „The Great Gatsby“) und Vita Sackville-West (Gemma Arterton, bekannt aus „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“). Und für Freundinnen des trashigen Vampierkults kommt mit „The Carmilla Movie“ die kanadische Webserie „Carmilla“ (2014) mit Elise Bauman und Natascha Negovanlis als Laura und Carmilla auf die Leinwand. Bei den Lesbisch Schwulen Filmtagen in Hamburg werden 15.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Volle Kinosäle und neue Entdeckungen sind auf jeden Fall garantiert. Also bald Tickets sichern und hingehen.                       

15. bis 20. Oktober
L-MAG präsentiert: „J.T. Leroy“
www.lsf-hamburg.de

 

Preisverdächtig – Pride Pictures in Karlsruhe

In Karlsruhe laufen große Filme. L-MAG ist Filmpatin von „My Days of Mercy“ mit Ellen Page und Kate Mara. Die beiden Protagonistinnen müssen hierbei die politischen Gegensätze ihrer Haltung gegenüber der Todes­strafe überwinden. Außerdem läuft der Berlinale Liebling „Der Boden unter den Füßen“. Der österreichische Spielfilm von Marie Kreutzer zeigt eindrucksvoll Caroline (Valerie Pachner), die im Hamsterrad aus Erfolg und Karriere langsam zerbricht.

Pride Pictures, Karlsruhe
L-MAG präsentiert „My Days of Mercy“
15. bis 20. Oktober
www.pridepictures.de

Jung, aber oho! – Queer Film Festival in München

Das Queer Film Festival München zeigt seit 2016 internationale Filme mit Tiefgang. L-MAG freut sich, „Las hijas del fuego“ („Die feurigen Schwestern“) als Medienpartnerin zu präsentieren. Außerdem auf der Leinwand zu sehen: „Eva + Candela“, die Geschichte über ein gelangweiltes Paar auf der Suche nach Gemeinsamkeiten.

Queer Film Festival, München
16. bis 20. Oktober
L-MAG präsentiert: „Las hijas del fuego“
www.qffm.de


Kurz und Knapp  – Queer-Streifen in Regensburg

Seit 2012 wartet auch die Stadt Regensburg mit einem queeren Filmfestival auf. Die Filmgalerie im Leeren Beutel bietet dafür den Raum. Schirmherrin ist dieses Jahr die Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarz­fischer. L-MAG präsentiert hier das Kurzfilmprogramm.

Queer-Streifen, Regensburg
17. bis 23. Oktober
L-MAG präsentiert: Kurzfilmprogramm
www.queer-streifen.de

Schätze der Filmgeschichte – Perlen in Hannover

Eine paar wahre Perlen zeigt das niedersächsische Filmfestival in Hannover. Mit „Dykes, Camera, Action!“ präsentiert L-MAG auch hier einen Schatz des Filmschaffens. Der Dokumentarfilm von Caroline Berler zeigt alle bedeutenden lesbischen Filmemacherinnen und unzählige Filme, die das Kino veränderten. Also am besten Zettel und Stift mit in den Kinosaal nehmen und danach alle Filme nacharbeiten. Außerdem läuft mit „Billie und Emma“ eine wunderbar berührende philippinische Liebesgeschichte. Für Fans der kritischen Komödie behandelt „You, Me and Him“ eine absurde Dreierbeziehung mit doppelter Schwangerschaft. Ein reichhaltiges Programm für Cineastinnen.

Perlen, Hannover
19. bis 26. Oktober
L-MAG präsentiert: „Dykes, Camera, Action!“
www.filmfest-perlen.de

Einzigartig sexy – Pornfilmfestival in Berlin

Das Pornfilmfestival der Hauptstadt ist auf allen Ebenen einzigartig. In Deutschland wird kein anderes Festival dieser Art geboten: lustvoll, feministisch und queer werden jedes Jahr über 100 Filme rund um Sexualität, Identitäten, Körpernormen und Moral gezeigt. Und es sind weit mehr als simple Erotik- oder Sexfilme: Feministische und queere Sichtweisen stehen in Berlin im Zentrum und zeigen der sexistischen Mainstream-Pornografie den Stinkefinger. Und genau das ist auch das Erfolgsgeheimnis seit nunmehr 14 Jahren. Und nicht jeder Film zeigt explizite Sexszenen oder Nacktheit. Der von L-MAG präsentierte „Dykes, Camera, Action!“ von Caroline Berler ist filmgeschichtlich ein wahres Meisterwerk und wirft als Dokumentarfilm einen Blick auf die Emanzipationsgeschichte lesbischer Filme.
Unter den Klassikern läuft auf dem Festival „Nitrate Kisses“ (1992) von der vor kurzem verstorbenen Filmemacherin Barbara Hammer und die Dokumentation „BloodSisters“ (1995, von Michelle Handelman) über die Leder-Dykes in San Francisco der 1990er Jahre. Auch der neue Film von Filmemacherin Goodyn Green,  „Third Shutter“, ist dabei. Eröffnet wird das Festival mit einem Film von Madison Young: „Unravelled Intimacies“ (produziert von Erika Lust). Den Abschluss macht dieses Jahr „Die traurigen Mädchen aus den Bergen“ von
Candy Flip & Theo Meow. Neben Filmen werden unvergessliche
Partys geboten und jede Menge inhaltlicher Input mit Vorträgen,
Podiumsdiskussionen, Workshops und Performances.
All das zusammen ist mal wieder wahrhaft queer. Denn in Filmen und Kinos treffen alle Geschlechter und sexuellen Identitäten aufeinander und das ist doch wirklich sehenswert.           

22. bis 27. Oktober
L-MAG präsentiert: „Dykes, Camera, Action!“
www.pornfilmfestivalberlin.de

Romantisch – Queer Film Fest in Weiterstadt

Romantikerinnen aufgepasst: in Weiterstadt präsentiert L-MAG „Anker der Liebe“. Der Film mit Natalia Tena und Oona Chaplin (der Enkelin von Charlie Chaplin) sowie Geraldine Chaplin (der Tochter von Charlie Chaplin) ist ein kleines Wunderwerk und zeigt berührend ehrlich den Konflikt eines Paares zwischen Kinderwunsch und Freiheit. Der zurückhaltende spanische Coming-of-Age-Film „Carmen und Lola“ handelt hingegen von einer hoffnungslosen Liebe ohne Zukunft. Außerdem im Programm die Doku „Anastasia“ über Oberstleutnant Anastasia Biefang und ihre Transition zur Frau in der Bundeswehr. Auch nicht verpasst werden sollte die Action-Lovestory „Bonnie & Bonnie“ über zwei junge Frauen in Hamburg, die sich ihre Freiheit erkämpfen.

Queer Film Fest, Weiterstadt
23. Oktober bis 6. November
L-MAG präsentiert: „Anker der Liebe“
www.queer-weiterstadt.de

Aktuelles Heft

Metamorphosen - queeres Leben und Sterben

Genderneutrale Erziehung - Elizabeth Kerekere, Aktivistin aus Neuseeland - Internationales FrauenFilmFestival - LGBTIQ* Community in Armenien mehr zum Inhalt




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