L-Mag

K-Word #112: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Ruby Rose vielleicht bald im Kino, Miley Cyrus singt über lesbischen Sex, Nadine Angerer beendet Karriere, "Chasing Life" und andere TV-Serien, "The Danish Girl" und ein saftiger Verriss des neuen Films "French Women".

Von Karin Schupp

l-mag.de, 4.9.2015 - Für Ruby Rose läuft’s gut: Unser aktuelles L-MAG-Covergirl wurde nicht nur auf Platz 1 der „After Ellen Hot 100“ gewählt, einer Leserinnenwahl der gleichnamigen lesbischen US-Website, sondern jetzt verdichten sich auch die Gerüchte, dass sie in Fast and Furious 8 mitspielen wird. Beim Teil 7 der Angeber-Auto-Action-Reihe hatte sie noch eine Absage bekommen, weil „einer der wichtigen Typen meinte, dass ich wie Justin Bieber aussehe.“

Ruby Rose mit ihrer Verlobten Phoebe Dahl - Foto: Facebook

Wenn sich sonst niemand outet, haben wir ja immer noch Miley Cyrus. Nachdem sie ihr Coming Out als nicht-hetero und „gender-neutral“ hatte, erklärte sie jetzt  in der britischen ELLE: "Ich gehe damit sehr offen um: Ich bin pansexuell." Mit dem Model Stella Maxwell (K-Word #102) ist es aber entweder nichts Festes oder aus: „Ich habe keine Beziehung. Ich bin 22, ich habe Dates. Aber ich verändere alle zwei Wochen meinen Stil, ganz zu schweigen, mit wem ich zusammen bin.“ Mileys neuer Song „Bang Me Box“ handelt übrigens von Lesbensex - ein Video gibt’s davon noch nicht, aber ihr könnt euch diesen Lyrics-Video anschauen und überprüfen, ob der Text tatsächlich „selbsterklärend“ ist, wie Miley findet.

Am vergangenen Sonntag wurde Nadine Angerer beim letzten Heimspiel der Portland Thorns in den Torfrauen-Ruhestand verabschiedet. Dazu gab's den Twitter-Hashtag #DankeNadine und ein Video, das das deutsche Nationalteam heimlich für sie aufgenommen hat - alle mit der Original-Natze-Frisur, um so „hot und geil“ wie ihre langjährige Kapitänin auszusehen! Und Natzes Zukunft? „Ich habe eine laaaange Liste, mit Dingen, die ich tun will“, sagte sie der Nachrichtenagentur AP. „Aber im nächsten halben Jahr ist der Plan, keinen Plan zu haben.“ Danach ist aber ein Neustart als Trainerin nicht unwahrscheinlich.

Germany Women's National Team sends a message to Nadine Angerer

Nadine Angerer getting some special messages and love from her DFB-Team (Die Mannschaft) Women's National Team friends ahead of her retirement. Her hairstyle lives on! #BAONPDX #DankeNadine

Posted by Portland Thorns FC on Samstag, 29. August 2015

 

Der Trans*film The Danish Girl feiert beim Filmfestival in Venedig (seit 2. Sept.) Premiere. Oscar-Gewinner Eddie Redmayne (Die Entdeckung der Unendlichkeit) spielt die als Einar geborene Lily Elbe, die sich als weltweit erster Mensch – 1930 in Berlin - einer geschlechtsangleichenden OP unterzog. Als Lilys Frau Greta (die überwiegend lesbisch lebte) ist Shooting-Star Alicia Vikander (Codename U.N.C.L.E.) zu sehen. Bei uns startet der Film erst im Januar 2016, den deutschen Trailer gibt’s aber schon:

Seit dieser Woche setzt der Disney Channel die 1. Staffel von Chasing Life fort (Di, 20:15 Uhr). Im Mittelpunkt der Serie von Joni Lefkovitz und Susana Fogel (die über ihre lesbisch-heterosexuelle Freundschaft den Film Life Partners drehten, K-Word #39) steht die junge, leukämiekranke Journalistin April (Italia Ricci), aber unser K-Word-Blick fällt auf ihre bisexuelle Teenie-Schwester Brenna (Haley Ramm), die anfangs einen Freund und eine Freundin hatte, sich dann aber für Greer (Gracie Dzienny) entschied. Und für die langfristige Planung: In Staffel 2 spielt Leisha Hailey (The L Word) eine lesbische Gastrolle.

Brenna und Greer in "Chasing Life" - Foto: ABC Family

Zwei ProSieben-Serien rutschen hingegen langsam von der L-Liste: In der dritten (und übrigens letzten) Staffel von Under the Dome (seit 2.9., Mi, 20:15 Uhr) taucht die einzig überlebende Lesbe, Carolyn (Aisha Hinds), nur zwei Mal kurz auf. Und in den neuen Folgen von Gotham (seit 1.9., Di, 22:15 Uhr) ist die lesbische Kommissarin Renee Montoya (Victoria Cartagena) nicht mehr dabei. Ihre bisexuelle Ex Barbara (Erin Richards) soll aber in der neuen Staffel, die in den USA im September startet, eine Dreierbeziehung mit einer Frau und einem Mann haben. 

Im Nachhinein der Abschiedskuss: Barbara und Renee in "Gotham" - Foto: Screenshot

Neu auf DVD: der kryptolesbische Film Die Wolken von Sils Maria mit Juliette Binoche als Filmstar in der Lebenskrise, die sich mit ihrer Assistentin (Kristen Stewart, K-Word #109) - beide leider hetero - in die Schweizer Berge zurückzieht, um sich auf eine lesbische Filmrolle vorzubereiten (hier steht der Trailer). 

Eine Sils Maria spielt nicht mit, aber im Hintergrund sind ihre Wolken zu sehen... - Foto: Pallas Film, NFP, Carole Bethuel

Jetzt im Kino: French Women - Was Frauen wirklich wollen. Eine Ensemble-Komödie, die von einer Frau, Audrey Dana, stammt und gleich elf weibliche Hauptrollen aufbietet - das klingt doch nach einem absoluten Muss! Aber leider ist der Film mit Vanessa Paradis, Isabelle Adjani, Laetitia Casta und Sylvie Testud eine einzige Enttäuschung. Es geht ausschließlich um Männer - wer einen hat, ist unzufrieden, wer keinen hat auch - und ist dabei nicht mal besonders witzig. Und selbst der hoffnungsschimmernde Erzählstrang um die gestresste Mutter Ysis (Géraldine Nakache), die sich in die lesbische Babysitterin (Alice Taglioni) verliebt, erweist sich nur als kurzer Ausbruch aus dem drögen Ehe-Leben, der ihrem desinteressierten Gatten lehrt, sich mehr um sie zu bemühen. Und vorm Lesbensex wird - anders als beim Heterosex - natürlich züchtig ausgeblendet. Dass Dana (die auch selbst mitspielt) "durch den Film zur Feministin" wurde, wie sie sagte, ist kaum zu glauben. Wenn nicht dauernd die Worte „ficken“ und „Schlampe“ fielen, könnte der Film problemlos aus den 1960er Jahren stammen. Französinnen, das könnt ihr besser!

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