L-Mag

K-Word #21: Neues aus der Lesbenwelt

Heute mit Maria Bello, Catherine Deneuve, Almodóvar-Star Elena Anaya, der lesbischen Regisseurin Kimberly Peirce, einem neuen deutschen Lesbenfilm, TV-News und mehr!

Von Karin Schupp

l-mag.de, 6.12. - Catherine Deneuve, die gerade ihren 70. feierte, bekommt morgen bei den European Film Awards in Berlin den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk - eine Auszeichnung, die ich voll und ganz unterstütze: immerhin bietet ihr Opus auch der Lesbenwelt so einiges: in dem Vampirfilm Begierde (1983) verführte sie Susan Sarandon, und in 8 Frauen (2002) küsste sie nach hartem Kampf Fanny Ardant. Dieser Clip ist auf Französisch, aber Fremdsprachenkenntnisse sind hier wahrlich nicht nötig...

Ebenfalls zur Preisverleihung (Livestream: 7. Dez., 20 Uhr, TV: Arte, 8. Dez., 23:05 Uhr) angekündigt haben sich Noomi Rapace (Millenium-Trilogie) und Adèle Exarchopoulos, deren Blau ist eine warme Farbe als bester Film im Rennen ist (während sie selbst überraschenderweise nicht nominiert wurde). Und der schwule Regisseur Pedro Almadóvar, der einen weiteren Ehrenpreis erhält, bringt Elena Anaya mit, seine Hauptdarstellerin in Die Haut, in der ich wohne (2011), in Fachkreisen auch aus dem erotischen Lesbenfilm Room in Rome (gibt's auf DVD) bekannt.

Elena Anaya - Bild: cristinajimenezrey/ CC-BY

Anaya spricht zwar in Interviews nicht über Privates und bestätigte nie ihre Beziehung mit der Regisseurin Beatriz Sanchís - dementierte sie aber auch nicht (was bei einer Fotoserie wie dieser auch schwierig wäre!), sodass ihre kürzliche Trennung in allen spanischen Medien Thema war. Die beiden sollen seit 2008 ein Paar gewesen sein und haben dieses Jahr noch zusammen den Film Todos estan muertos gedreht. Vielleicht hätten sie Berufliches und Privates doch lieber trennen sollen...

Der erste Trailer von Happy End?! (s. K-Word #2) steht online. Der deutsche Lesbenfilm, der mit Hilfe von Crowdfunding finanziert wurde, soll im Frühjahr 2014 Premiere haben.

Dass man auch ohne Boulevardpresse und unter eigenen Bedingungen sein Coming Out haben kann, bewiesen in den letzten Tagen der britische Olympiasieger Tom Daley per YouTube-Clip und die US-Schauspielerin Maria Bello (bei uns zuletzt in der Krimiserie Prime Suspect und dem Kinofilm Prisoners zu sehen): sie schilderte in einem New York Times-Essay, wie ihre beste Freundin Clare Munn zu ihrer Lebensgefährtin wurde.

Als lesbisches Coming Out will Bello, die zuvor schon einmal eine Frauenbeziehung hatte, das aber nicht verstanden wissen: „Ich würde mich als ‚whatever’ bezeichnen. Wen auch immer ich liebe, wie auch immer ich sie oder ihn liebe, ob sie in meinem Bett schlafen oder nicht, ob ich ein Kind mit ihnen teile: Liebe ist Liebe. Und ich liebe unsere moderne Familie.“ Damit meint sie auch ihren 12-jährigen Sohn und ihren Ex-Mann Dan McDermott, über den sie sagt: "Nur weil unsere Beziehung nicht sexuell ist, macht ihn das nicht weniger zu meinem Partner.“ 

In diesem Clip seht ihr (ab min. 1'45''), wie Bello und Munn (die beide politisch aktiv sind) bei einer UN-Konferenz im September erst einmal minutenlang voneinander schwärmen, bevor sie mit ihrem Vortrag beginnen.

Schlagzeilen, die niemand braucht: Laura Prepon, bekannt als lesbische Drogendealerin Alex aus der US-Frauenknast-Serie Orange is the New Black, soll die neue Loverin von Tom Cruise sein. Ist doch schon schlimm genug, dass sie - genau wie Cruise - Scientology-Mitglied ist! Der kleine Couchhüpfer steht ja bekanntlich auf Frauen, die 10 cm größer sind als er - da kann man nur hoffen, dass das umgehende Dementi aus Cruises Lager auch wirklich stimmt! Erfreulicher: nach Ausstiegsgerüchten und einigem vertraglichem Hin und Her ist jetzt offiziell, dass Prepon auch in der 2. Staffel (2014) von OITNB mitspielt, voraussichtlich aber nur in vier Folgen.

Laura Prepon in einer Werbeanzeige für "Orange is the New Black"

„Ich finde Margarets und Carries Beziehung sehr queer“, sagt die lesbische Regisseurin Kimberly Peirce (Boys Don’t Cry) über das von Julianne Moore und Chloë Grace Moretz gespielte Mutter-Tochter-Gespann in ihrem Horrorfilm-Remake Carrie, das am 5. Dez. startete. „Und die Beziehungen zwischen all den Mädchen sind unglaublich queer. Meine Schauspielerinnen hielten Händchen und umarmten und küssten sich, und ich meinte: ‚Leute, ihr macht das queerer, als ich es je machen würde!’“ In der kommenden L-MAG ist ein Interview mit Peirce (ab 20.12. am Kiosk, Abonnentinnen kriegen sie schon am 16.12.), und wer’s nicht abwarten kann, hört ihr hier zu - oder schaut sich einfach nur ihr  lesbisches Outfit an:

Übrigens war Jodie Foster die erste Wahl für die Rolle der fanatisch religiösen Mutter, sagte aber ab. Wäre auch vorstellbar gewesen, oder?

Schnell noch schauen: die norwegische Musikerin Heidi Marie Vestrheim (L-Beach 2013) war am letzten Samstag bei Inas Nacht zu Gast, und ihr Auftritt steht möglicherweise nur noch bis zum 7. Dez. in der NDR-Mediathek (ab min. 31'25'').

A propos Norwegen: dort gewann in dieser Woche eine lesbische Kandidatin die Model-Casting-Show Top Model Norge. Frida Børli Solaker (21) kommt aus dem Städtchen Bodø im Norden des Landes, hat Journalismus studiert, macht nebenbei Musik und ist Single (und für mehr Infos müsste ich erst mal einen Norwegisch-Kurs machen!).

Frida Børli Solaker privat und auf Arbeit - Bilder: Screenshot Vorstellungsvideo (links), Facebook/ Frida Børli Solaker

Heute Abend starten im ZDF vier neue Folgen der Krimireihe Die Chefin mit Katharina Böhm als Kommissarin Vera Lanz und Nicole Marischka als lesbische Gerichtsmedizinerin (Fr, 20:15 Uhr). Ein zweites Rizzoli & Isles  ist die Serie nicht gerade, und Dr. Heike Steinbecks sexuelle Orientierung hat seit den ersten Folgen 2012 leider überhaupt keine Rolle mehr gespielt. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf – immerhin steht auf der ZDF-Webseite nach wie vor über sie: „Heike hat ständig Beziehungen und erscheint nach einer langen Partynacht auch mal völlig übernächtigt am Tatort.“

"Darf ich mal - und da spreche ich im Namen aller Zuschauerinnen - mit zu einer deiner Partynächte kommen?" - Vera Lanz (K. Böhm, rechts) und Dr. Steinbeck (N. Marischka) - Bild: ZDF

Vor dem Halbfinale von Das Supertalent hat sich Kandidat Denny Röhrle als trans* geoutet. Für den 18-Jährigen aus Hannover, der am 7. Dez. (RTL, 20:15 Uhr) im Gesangs-Duo mit seinem Kumpel Eiko (17) um den Einzug ins Finale kämpft, ist das kein großes Thema: „Als ich ganz klein war, habe ich schon früh gemerkt, dass ich lieber ein Junge sein möchte“, sagte er bei rtl.de. „Meine Eltern haben mich da auch unterstützt (...). Ich bin so aufgewachsen und kann nicht sagen, dass ich je als Mädchen gelebt habe.“ Seine bisherigen Freundinnen seien „okay damit“ gewesen, dass „ich eigentlich auch ein Mädchen bin“, fügte er in Bravo hinzu.

Denny Röhrle - die deutsche Justin Bieber-Hoffnung? - Bild: Facebook/ Denny Röhrle

Sportfans, helft unserer früheren L-MAG-Kollegin River "The Fox" Tucker bei ihrer Mission - und sorgt damit für mehr lesbische Sportlerinnen bei den Olympischen Spielen! Die kanadische Boxerin, die in Deutschland aufgewachsen ist, will 2016 in Rio um Gold boxen und versucht zurzeit, per Crowdfunding ihre Reisekasse aufzubessern.

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Genderneutrale Erziehung - Elizabeth Kerekere, Aktivistin aus Neuseeland - Internationales FrauenFilmFestival - LGBTIQ* Community in Armenien mehr zum Inhalt



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