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K-Word #284: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Beachvolleyball-Star Kira Walkenhorst beendet ihre Karriere, lesbische "Batwoman", Jamie Lee Curtis plant LGBTQ-Film, Fußballerinnen-Paar Ramona Bachmann & Alisha Lehmann, Cara Delevingne & Ashley Benson, Golden Globes - und mehr!

Von Karin Schupp

11.1.2019 - Schade! Kira Walkenhorst, Olympiasiegerin und amtierende Weltmeisterin im Beachvolleyball, beendet überraschend ihre Karriere. „In meinem härtesten und längsten Kampf muss ich mich nach vielen Jahren leider geschlagen geben: Mein Körper hat gesiegt und der Leistungssport hat mich verloren“, schrieb sie am Montag auf Facebook. Die Hamburgerin (28), die zuletzt immer wieder verletzt pausieren musste, wollte mit ihrer Partnerin Laura Ludwig nach deren Babypause 2018 eigentlich jetzt die WM-Titelverteidigung angehen. In ihrem Posting versprach sie, dem „Sport, meiner größten Leidenschaft, definitiv erhalten“ zu bleiben, jetzt aber erst mal eine Auszeit zu nehmen. Langweilig wird ihr da bestimmt nicht: Sie und ihre Frau Maria wurden Ende Oktober Eltern von Drillingen (K-Word #276)!

Walkenhorst/ InstagramKira Walkenhorst (vorne) mit ihrer Frau Maria und den Drillingen Emma, Mo und Pepe

Batwoman geht ihren Weg: Nach ihrem erfolgreichen TV-Debüt in einem Crossover-Event von Arrow, The Flash und Supergirl im Dezember beauftragte der US-Sender The CW eine Pilotfolge – und wenn der zur allgemeinen Zufriedenheit ausfällt, gibt's grünen Licht für die erste Serie über eine lesbische Superheldin (K-Word #259), die zudem von einer lesbischen Schauspielerin gespielt wird: Ruby Rose (Orange is the New Black)! Die Kritik an Ruby Casting, die im Vorfeld vor allem in der LGBT-Community laut geworden war (K-Word #263), ist mittlerweile weitgehend verstummt, und in einer Online-Umfrage des Branchenblatts The Hollywood Reporter wünschten sich nach ihrem Gastauftritt 85 % eine Batwoman-Serie. Kommen wird sie allerdings frühestens Ende des Jahres.

The CW/ Jack Rowand Batwoman und Flash in der "Arrow"-Folge "Elseworlds, Part 2", bei einigen Streamingdiensten steht sie schon in OV

Die Schweizer Fußballnationalspielerinnen Ramona Bachmann (Chelsea) und Alisha Lehmann (West Ham United) sind seit Frühjahr 2018 ein Paar (K-Word #268), jetzt gaben die beiden, die zusammen in einem Vorort von London leben, gleich zwei Pärchen-Interviews, in denen sie freimütig von ihrer Beziehung und ihrem Kennenlernen (im Nationalteam) erzählen und verraten, dass Alishas Mutter “einen Tag lang irritiert war, dann war alles wieder gut” (Lehmann in NZZ). Die 19-Jährige, die zum ersten Mal mit einer Frau zusammen ist, „würde nicht sagen, ich stehe jetzt für immer auf Frauen. Ich bin einfach in Ramona verliebt.“ In der Schweizer Illustrierte erklärte Ramona (28), die seit 2015 out ist (und für uns schon mal ihre "Frauen-Weltelf" zusammenstellte), ihre Offenheit: „Wir machen die Beziehung nicht nur für uns öffentlich, sondern auch für andere. Jeder soll so sein, wie er ist.“ Und Alisha hat dafür auch praktische Gründe: „Ramona und ich sind beide sehr viel auf Instagram, und wenn du die Beziehung geheimhalten wolltest, könntest du fast nichts mehr posten.“

Dass man durchaus auf Instagram aktiv sein, ohne seine Beziehung dort öffentlich zu machen, beweisen die beiden Models/ Schauspielerinnen Cara Delevingne und Ashley Benson (Pretty Little Liars), die offenbar seit Mitte letzten Jahres zusammen sind (K-Word #266). Geäußert haben sie sich dazu aber noch nicht, und die zwei einzigen gemeinsamen Selfies entstanden im Mai, als sie womöglich noch kein Paar waren. Über Weihnachten wurden sie zusammen in London gesichtet, Anfang Januar auf den Malediven, wo sie den Geburtstag von Caras Freundin Christabel Rose feierten.

Christabel Rose/ InstagramCara Delevingne und Ashley Benson (3. und 4. v.r.) mit dem Geburtstagskind (2.v.r.) und weiteren Gästen

Gratulation: Im letzten Jahr bekam Maren Kroymann den renommierten Grimme-Preis, in diesem Jahr ist ihre Sendung Kroymann - „eine feministische Sketchcomedy mit einer 68-jährigen Lesbe“ (Kroymann) - für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Und in der Kategorie "Bester Fernsehfilm" steht Unser Kind, ein Drama über einen lesbischen Sorgerechtsstreit (K-Word #274), das im November im Ersten lief, auf der Liste. Die Verleihung findet am 31. Januar in Köln statt.

Die lesbische Lovestory Rafiki durfte in ihrer Heimat Kenia nur eine Woche lang gezeigt werden, weil sie dort wegen „Werbung für Lesbianismus“ verboten ist - die Regisseurin Wanuri Kahiu erzwang vor Gericht die einmalige Ausnahme (K-Word #269). Im Januar läuft der Film, der in Cannes 2018 Weltpremiere hatte, deutschlandweit in der Queerfilmnacht (Städte und Termine: siehe hier) und ab 31. Januar im Kino. Und hier steht unsere Filmkritik.

Jamie Lee Curtis, zuletzt im Horror-Reboot Halloween (2018) zu sehen, plant einen Film über die Mutter eines schwulen Sohns, die als „Ersatzmama“ gleichgeschlechtliche Hochzeiten besucht, weil ihre echten Eltern ihre Ehe ablehnen. Die Frau gibt es wirklich: Sara Cunningham, eine Sekretärin in Oklahoma City, war früher selbst homophob, zeigte sich aber lernfähig und gründete den Verein „Free Mom Hugs“, der LGBTQ-Menschen beim Coming Out vor ihren Familien unterstützt. Im letzten Sommer bot sie auf Facebook spontan ihre Dienste als "Stand-in Mom" an („Ich bringe sogar den Sekt mit.“) - der Post wurde über 9000 Mal geteilt, und sie wurde seitdem schon zu vier Hochzeiten eingeladen. "Ihr Weg hat mich bewegt", sagte Curtis der Washington Post. "Ich hoffe, dass ich ihrer Geschichte und der Geschichte so vieler ausgegrenzter Menschen in der LGBTQ-Community gerecht werde." 

Cunningham/ InstagramRein optisch durchaus auch für die Hauptrolle vorstellbar: Jamie Lee Curtis (l.) und Sara Cunningham

Der lesbischste bzw. bisexuellste Moment der Golden Globes am Sonntag fand erst nach der Preisverleihung statt: Oscar-Gewinnerin Lupita Nyong’o (12 Years a Slave) postete diesen Clip mit ihren Black Panther-Co-Stars Danai Gurira and Michael B. Jordan. Entstanden ist er in einem zum Foto-Automaten umfunktionierten Aufzug auf der Afterparty von InStyle & Warner Bros.

Die lesbische Historienkomödie The Favourite (K-Word #283, Kinostart: 24. Jan.), die als “Bester Film Musical/ Komödie” nominiert war, ging leider leer aus, aber Olivia Colman, eine der drei Hauptdarstellerinnen, wurde als “Beste Schauspielerin Musical/ Komödie” ausgezeichnet.

Einen Golden Globe gewann auch Sandra Oh (nebenbei auch die Moderatorin des Abends) für ihre Rolle in Killing Eve, einer der besten Serien des Jahres 2018. Darin spielt der Ex-Grey's Anatomy-Star eine MI6-Geheimdienstlerin mit langweiligem Schreibtischjob, die Jagd auf eine bisexuelle Killerin (Jodie Comer) macht. Die wiederum stellt ihr nicht weniger besessen nach – und nicht etwa, um sie umzubringen (auch wenn das Foto anderes suggeriert)… Bei uns kommt der sehr empfehlenswerte Thriller am 22. Februar zu Starzplay (Bezahlplattform bei Amazon Prime), in den USA startet im April schon die zweite Staffel.

BBC America Jodie Comer (l.) und Sandra Oh in "Killing Eve"

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