L-Mag

K-Word #33: Neues aus der Lesbenwelt

Heute mit Ellen DeGeneres, der Oscar-Verleihung, Katharina Franck und den Rainbirds, Ellen Page, Judy Garland, Miley Cyrus, Emma Thompson als Lesbe und mehr

Von Karin Schupp

l-mag.de, 28.2. - Es ist soweit: in der Nacht auf Montag moderiert Ellen DeGeneres die Oscar-Verleihung (1:30 Uhr, ProSieben). Zwar ist sie nicht die erste Lesbe, der diese Ehre zuteil wird: das war Agnes Moorehead (Verliebt in eine Hexe) 1948. Aber neben Whoopi Goldberg ist Ellen die einzige Frau, die man nicht einem Mann als Ko-Moderatorin zur Seite stellt - und wohl die einzige, die sich nicht in ein Kleid zwängen lässt. Bei den Emmy Awards 1994 (also vor ihrem Coming Out) ließ sie es ja noch mit sich machen, bei ihrer ersten Oscar-Moderation 2007 setzte sie aber glück-licherweise ihr Anzug-Outfit durch.

Die einzige lesbische Nominierte ist die Power-Produzentin Megan Ellison (American Hustle, Her, s. K-Word #27), ansonsten müssen wir uns damit begnügen, dass Broadway-Star Idina Menzel (Rent) „Let It Go“ singt: den Titelsong aus dem Disney-Film Frozen lesen ja viele als Coming Out-Hymne. Und der 75. Geburtstags von Judy Garlands Der Zauberer von Oz wird gefeiert (hoffentlich singen sie „Somewhere Over the Rainbow“, um die Homo-Hymnen komplett zu machen!).

Garland war, was bei ihren fünf Ehen gerne mal untergeht, bisexuell und jahrelang mit ihrer Assistentin Betty Asher liiert – eine Beziehung, die in der geplanten Lebensverfilmung Get Happy: The Life of Judy Garland hoffentlich nicht zu kurz kommt! Die Dreharbeiten mit Anne Hathaway in der Hauptrolle sollen im Sommer beginnen.

Anne als Judy? Hmmm, jaaa, schon vorstellbar, oder? - Fotos: PR-Foto aus den 40er Jahren, Anthony Citrano/ CC-BY (rechts)

Bald erscheint ein neues Album der Rainbirds - ihr erstes seit 1997! Auf Facebook schrieb Leadsängerin Katharina Franck heute: „Wenn sich eine spontane Idee als Lebensprojekt entpuppt, die jugendliche Euphorie von einst in der Mitte des Lebens nachhaltige Leidenschaft entfacht und jede Rückschau zugleich einen Neuanfang birgt, treffen wir uns auf eben jenem Terrain, auf dem die Rainbirds ihr neues Album ‚Yonder’ ansiedeln." Als Teaser postete die lesbische Musikerin dieses Video ihrer Nichte, der Profi-Surferin Camilla Kemp, mit einem Remix ihres Hits "Blueprint". Schöne Version, aber ich mag das wie mit der Super 8-Kamera gedrehte Originalvideo von 1988 dennoch lieber...

Noch mal zurück zu Ellen DeGeneres: in einem Interview mit dem US-Blatt People dementierte sie die hartnäckigen Gerüchte, dass sie und Portia de Rossi kurz vor der Scheidung stünden. „Tatsächlich, und das klingt kitschig, verliebe ich mich immer mehr in Portia", stellte sie klar. "Wirklich. Sie überrascht mich immer wieder."

Bild: fckh8.com

Nichts Neues gibt’s von New Ellen, auch wenn Ellen Page gerade mit ihrer - wie betont wurde - bisexuellen Kollegin Evan Rachel Wood essen war: ihre Freundschaft ist ja kein Geheimnis, und demnächst drehen die beiden zusammen den Into The Forest unter der Regie der lesbischen Regisseurin Patricia Rozema (When Night is Falling). Sexy wird das aber eher nicht: In der futuristischen Romanverfilmung geht's um zwei Schwestern, die den Weltuntergang erleben.

Neu auf DVD: Sarah Adorable und Cindy Wonderful lernten sich in einem Pornoladen kennen, wurden Loverinnen und als Hip-Hop-Electro-Duo Scream Club zu einer der wichtigsten Bands der queeren Musikszene, zogen nach Berlin – und sind die Protagonistinnen in Julia Ostertags Dokumentation And You Belong. Den Trailer gibt’s nur auf Englisch, auf der DVD sind aber deutsche Untertitel.

Miley Cyrus küsst ja inzwischen jede Frau, die nicht bei drei auf den Bäumen ist! Bei ihrem Konzert am letzten Wochenende in L.A. war's Katy Perry (die aber gar nicht so recht wollte), und jetzt kam auch die Rap-Hoffnung Brooke Candy auf ihre Kuss-Liste. Hot or not?

Saving Mr. Banks (Kino-Start: 6. Mrz.) in dem's um die Entstehung des Films Mary Poppins geht, wurde heftig kritisiert, weil er die bisexuelle Mary Poppins-Autorin P.L. Travers in guter alter Hollywood-Tradition desexualisiert - eine Entscheidung, die Hauptdarstellerin Emma Thompson verteidigte: "Wann gibt es schon einen Film über eine Frau, der sich mal nicht um ihr Liebesleben dreht?“ Die exzentrische Schriftstellerin (1899-1996) war nie verheiratet und hatte neben Hetero-Lovern mindestens zwei Beziehungen mit Frauen. Für den Trailer schicke ich euch nach auswärts und schenke euch hier lieber ein echtes Juwel: eine Folge der Sitcom Ellen (ja, sie schon wieder, ich kann’s auch nicht ändern: heute ist Ellen-Tag!), in der Thompson sich selbst als Schranklesbe spielte.

Das war übrigens in der fünften und letzten Staffel (1997) der Sitcom. Am Ende der vierten Staffel hatte sich Ellen im echten Leben und in ihrer Rolle als lesbisch geoutet.

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