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K-Word #439: Neues aus der Lesbenwelt

Neuer Lesbenfilm mit Dakota Johnson, „House of Gucci“: Lady Gaga und Salma Hayek hätten fast ein Paar gespielt, Sue Bird, Kristen Stewart, „How I Met Your Father“ mit lesbischer Figur, Weltfußballerin des Jahres, USA: Lesben auf 25-Cent-Münzen - und mehr!

Von Karin Schupp

21.1.2022 - Ein neuer Lesbenfilm mit Dakota Johnson hat am Montag beim Sundance Filmfestival Weltpremiere: In Am I OK? spielen der Fifty Shades of Grey-Star und Sonoya Mizuno (als Hauptdarstellerin der Serie Devs bekannt) beste Freundinnen, die sich schon ewig kennen und alles voneinander wissen – dachten sie jedenfalls bisher. Denn als Jane (Mizuno) wegen eines Jobs nach London ziehen will, verrät Lucy (Johnson) ihr tief verbuddeltes Geheimnis: Sie steht auf Frauen. Das Drehbuch stammt von Lauren Pomerantz, Chefautorin der Ellen DeGeneres-Show, die ihr Coming Out selbst erst mit über 30 erlebte - ebenso wie Stephanie Allynne (Nat in The L Word: Generation Q), die zusammen mit ihrer Frau, Comedian Tig Notaro (Army of the Dead, K-Word #401), ihr Regie-Debüt gibt. Fun Fact: Tig Notaro ist Dakota Johnsons Lieblings-Comedian und trat vor zwei Jahren auf deren Geburtstagsparty auf.

James Clark/ Sundance Institute Lucy (Dakota Johnson, l.) und Jane (Soyona Mizuno) in „Am I OK?“

Beinahe hätte es auch in House of Gucci eine lesbische Beziehung gegeben. In einem Talk mit dem Cast (der schon im November stattfand, aber jetzt erst im Internet aufpoppte) erzählten Hauptdarstellerin Lady Gaga und Salma Hayek, die ihre Freundin und Kartenlegerin Pina spielt, dass sie beim Improvisieren darüber nachdachten, ihre Freundschaft auf die nächste Stufe zu heben. „Zwischen mir und Pina entwickelte sich eine sexuelle Beziehung“, sagte Lady Gaga. „Ich weiß noch, dass Salma am Set sagte: ‚Nach Maurizios Tod wird es vielleicht… hot.“ Die Sängerin/ Schauspielerin deutete an, dass sie tatsächlich entsprechende Szenen drehten, die es aber nicht auf die Leinwand schafften. Vielleicht im Director's Cut? Oder als Extra auf der DVD?

Alexia Putellas (FC Barcelona) ist die Weltfußballerin 2021! Nachdem die Spanierin Ende November schon den prestigeträchtigen Ballon d’Or bekommen hatte (K-Word #432), setzte sie sich am Montag gegen ihre Teamkollegin Jenni Hermoso und die Australierin Sam Kerr (FC Chelsea) durch und erhielt auch die Trophäe „FIFA The Best“. Damit sind - vermutlich - die Top 3 der Welt lesbisch: Kerrs Beziehung mit der US-Nationalspielerin Kirstie Mewis ist kein Geheimnis ist (K-Word #416), Putellas und Hermoso haben allerdings bisher nie das Gerücht kommentiert, dass sie seit über fünf Jahren ein Paar sein sollen.

Screenshot/ FC BarcelonaJenni Hermoso, Sam Kerr (nur per Foto eingeblendet) und Alexia Putellas (v.l.n.r.) im Moment der Verkündung

Auch in der ebenfalls gekürten Welt-Elf „FIFPRO World11“ haben die lesbischen/ queeren Fußballerinnen die Mehrheit: Die chilenische Torfrau Christiane Endler (Olympique Lyonnais), Lucy Bronze (Manchester City, Weltfußballerin 2020), Magdalena Eriksson (FC Chelsea, K-Word #368), Marta (Orlando Pride, K-Word #386), Vivianne Miedema (Arsenal WFC) und die Argentinierin Estefania Banini (Atlético Madrid).

Bonsegundo/ InstagramEstefania Banini (r.) ist mit ihrer Ex-Nationalteam-Kollegin Flor Bonsegundo (l., Madrid CFF) zusammen, die auf Instagram ihre Ehrung mit den Worten „Für mich bist du die Beste der Welt! Du hast es verdient, Kleines!“ kommenierte

In den USA schmücken bald zwei Lesben die 25-Cent-Münzen. Im Rahmen des „American Women Quarters Program“ erscheinen bis 2025 fünf neue Geldstücke mit historisch verdienten Frauen. Dazu gehören Sally Ride (1951-2012), die erste US-Amerikanerin im Weltall (die es auch schon als Lego-Figur gibt, K-Word #222), und Nina Otero-Warren (1881-1965), eine frühe Feministin und eine der ersten Frauen in der US-Politik. Beide waren zu Lebzeiten nicht offen lesbisch, aber Otero-Warren und ihre Lebensgefährtin Mamie Meadors waren so unzertrennlich, dass sie „Los Dos“ („Die Zwei“) genannt wurden, Ride war 27 Jahre lang mit der Professorin Tam O'Shaugnessy zusammen, wie die nach Rides Tod verriet. Bereits im Umlauf ist der neue Quarter mit der schwarzen Dichterin Maya Angelou.

United States Mint

Eigentlich fällt der Schweinwerfer jenseits der Spielfelder sonst eher auf ihre schillernde Verlobte (K-Word #377), Fußballstar Megan Rapinoe, aber jetzt rückt auch mal Sue Bird ins Rampenlicht: Über den WNBA-Star wird die Doku Sue Bird: In the Clutch gedreht. Die Regisseurin Sarah Dowland (Innonence Project) begleitete die 41-Jährige, eine der besten Basketballerinnen aller Zeiten und mit fünf Goldmedaillen olympische Rekordhalterin, bereits durchs Jahr 2020 und zu den Olympischen Spielen in Tokio - und jetzt kriegen wir alle noch eine Zugabe: Bird verlängerte gerade ihren Vertrag bei Seattle Storm und tritt ab 6. Mai in ihrer 19. Saison an.

 

Einen Familienausflug ins Disneyland machten in dieser Woche Kristen Stewart, ihre Verlobte  Dylan Meyer und ihre Freund:innen, darunter Ashley Benson, die das Bild auf Instagram postete. Der Pretty Little Liars-Star, der zuletzt mit dem Rapper G-Eazy und davor mit Cara Delevingne zusammen war (K-Word #351), und Stewart sind schon seit Jahren miteinander befreundet (K-Word #199).

Benson/ InstagramKristen Stewart, Dylan Meyer (2.+3.v.l.), Ashley Benson (ganz rechts) und ihre Freund:innen

Ab 25. Januar auf Netflix: In der dritten Staffel von Snowpiercer dürfen die letzten Überlebenden einer Klimakatastrophe, die in einem langen Zug die Erde umrunden, zum ersten Mal Hoffnung schöpfen. Noch an Bord sind die lesbische, zu den Revolutionär:innen übergelaufene Bess Till (Mickey Sumner) und die junge Zugingenieurin Alex, gespielt vom queeren Ex-Disney-Star Rowan Blanchard; neu im Cast ist Archie Panjabi, bekannt als bisexuelle Detektivin Kalinda aus The Good Wife. Sie spielt eine mysteriöse Frau, die angeblich seit acht Jahren in der Außenwelt lebt.

TNT Bess Till-Darstellerin Mickey Sumner ist die Tochter von Sting und Trudie Styler und die Schwester der queeren Musikerin Eliot Sumner

In den USA startete am Dienstag die neue Sitcom How I Met Your Father, die Nachfolgeserie von How I Met Your Mother mit Hilary Duff (Younger) als weibliche Version von Ted Mosby (und Kim Cattrall als Sophie im Jahr 2050). Im Cast ist diesmal auch ein lesbischer Charakter: Ellen (Tien Tran), die nach der Scheidung von ihrer Frau aus der Provinz nach New York gezogen ist. In Deutschland startet How I Met Your Father am 9. März bei Disney+. Acht neue Serien, die ihr sofort bingen könnt, stellen wir am Sonntag hier auf l-mag.de vor!

Hulu/ 20th Century/ Disney Hoffentlich bleibt Ellen (Tien Tran, hinten rechts) nicht die einzige Lesbe in „How I Met Your Father“

Ava Phillippe (22), Tochter von Reese Whitherspoon (K-Word #424) und Ryan Phillippe, beantwortete kürzlich auf Instagram die Frage von einem ihrer 1 Million Follower nach ihrer sexuellen Identität: „Ich fühle mich von… Menschen angezogen (Geschlecht ist egal).“ Auch wenn unklar blieb, ob das ein echtes Coming Out war, musste die Studentin (die mit einem Kommilitonen liiert ist) erleben, dass selbst für so einen lapidaren Satz die Homophoben aus ihrem Sumpf hervorkriechen, reagierte aber mit klaren Worten. „Ich kann und werde Profile blockieren, die hier bigott und hasserfüllt kommentieren“, schrieb sie wenig später in ihrer Instagram Story.

A. Philippe/ Instagram

„Hier hast Du meine Handgelenke./ Bitte schneide nich./ Hier is mein Herz./ Bitte verletz es nich“, singt die queere Musikerin LiLa in ihrer heute erschienenen Single „Handgelenke“:

 

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