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K-Word #479: Neues aus der Lesbenwelt

Miss Argentina und Miss Puerto Rico haben geheiratet, Kristen Stewart, Babett Peter, lesbischer Tennisstar Daria Kasatkina, Hayley Kiyoko, wie lesbisch ist „Black Panther 2“? „The L Word: Generation Q“, Brittney Griner, Wallis Bird, Serientipps und mehr!

Von Karin Schupp

4.11.2022 - Misswahl mal anders: Miss Argentina und Miss Puerto Rico haben sich gegenseitig gewählt und das Ja-Wort gegeben! „Nachdem wir beschlossen hatten, unsere Beziehung privat zu halten, haben wir an einem besonderen Tag unsere Türen geöffnet“, schrieben Mariana Varela und Fabiola Valentin am Wochenende auf Instagram und posteten einen Clip mit Bildern ihrer Beziehung, des Heiratsantrags und ihrer Hochzeit. Die zwei Models, die 2019 Schönheitsköniginnen ihres Landes wurden, lernten sich vermutlich beim Wettbewerb Miss Grand International 2020 kennen (der Anfang 2021 ausgetragen wurde); beide kamen dort in die Top 10.

InstagramFabiola Valentin (Miss Puerto Rico) und Mariana Varela (Miss Argentina)

Halloween-Nachlese: Kristen Stewart und ihre Verlobte Dylan Meyer gingen als Wayne und Garth aus dem 90er-Jahre Filmhit Wayne’s World – die Ähnlichkeit mit dem trotteligen Kultduo entdeckten sie ja neulich schon. Kristens neuer Film, das Science Fiction-Drama Crimes of the Future (mit Léa Seydoux und Viggo Mortensen), startet am 10. November im Kino. 2023 kommt ihr neuer Film Love Lies Bleeding, in dem sie eine lesbische Rolle spielt (K-Word #471).

Ex-Fußballnationalspielerin Babett Peter, ihre Frau Ella Masar und ihr Sohn (2) verkleideten sich bei ihrem ersten Halloween in den USA als Dino-Familie. Das Paar, das sich beim VfL Wolfsburg kennen lernte, lebt seit dem Sommer gemeinsam in Kansas City und heiratete dort im Juli (K-Word #466).

Ella Masar/ InstagramElla Masar (l.), Babett Peter und Sohn Zykane

Die lesbische Popsängerin Hayley Kiyoko und ihre Freundin Becca Tilley (K-Word #457) gingen als die frisch geoutete Zeichentrickfigur Velma und ihr Schwarm Daphne in dem neuen Animationsfilm Trick or Treat Scooby-Doo! (K-Word #475). Und die queere, nichtbinäre Musiker:in G Flip tauschte mit ihrer Freundin Chrishell Stause (K-Word #455), die in Staffel 3 von The L Word: Generation Q auftauchen wird, einfach das Styling: Sie spielten sich gegenseitig.

Instagram: Tilley/ Stause V.l.n.r.: Hayley Kiyoko, Becca Tilley, Chrisheen Stause, G Flip

So entstehen Gerüchte: Showtime sorgte mit einem Plakat für die dritte Staffel von The L Word: Generation Q (ab 18. Nov. in den USA; noch kein Starttermin für Deutschland) für Diskussionen: Auf einem der Fotoautomaten-Bilder scheinen sich nämlich Finley und Dani zu küssen (oben links). Whaaat??? Tatsächlich handelt es sich aber nicht um einen Serienspoiler, wie Superfan Ash Silver auf Instagram schrieb, sondern um ein Foto, das Jacqueline Toboni und Arienne Mandi von sich selbst machten: Die Fotobox stand für die Schauspieler:innen am Set. Neues Gerücht: Ob die beiden vielleicht privat ein Paar sind? Tobonis Verlobung mit der australischen Schauspielerin Kassandra Clementi (K-Word #417) ist jedenfalls geplatzt (Clementi ist jetzt mit einem Mann zusammen), über Mandis pansexuelles Liebesleben ist nichts bekannt.

Daria Kasatkina gehört zu den acht weltbesten Tennisspielerinnen, die derzeit im WTA-Finale in Fort Worth/ Texas stehen (31. Okt.-7. Nov.). Die Russin, die sich seit ihrem lesbischen Coming-out im Juli (K-Word #465) von Weltranglistenplatz 12 auf 8 verbesserte, spielt am Samstag gegen Caroline Garcia (Platz 6). Zuvor unterlag sie der Weltranglisten-Ersten Iga Swiatek und gewann gegen Coco Gauff (Platz 4). Auch im Doppel-Wettbewerb tritt eine offen lesbische Spielerin an: Die Niederländerin Demi Schuurs (Weltranglistenplatz 21) spielt mit ihrer Doppelpartnerin Desirae Krawczyk - nach ebenfalls einem Sieg und einer Niederlage - heute gegen das chinesische Duo Yifan Xu/ Zhaoxuan Yang.

Instagram: Zabiiako/ Schuurs Linkes Foto: Daria Kasatkina (hinten) mit ihrer Freundin, der Eiskunstläuferin Natalia Zabaiiako, rechtes Foto: Demi Schuurs (l.) mit ihrer Verlobten Carmen

Am 9. Nov. startet im Kino Black Panther 2: Wakanda Forever, und noch ist offen, ob an dem Lesbengerücht in der Fortsetzung des Blockbusters von 2018 etwas dran ist (K-Word #420). In der Comic-Vorlage sind Aneka (Michaela Coel), die Anführerin der Frauen-Elite-Truppe Dora Milaje, und die Kriegerin Ayo (Florence Karumba, die in Deutschland 86  Maria Schraders Loverin spielte), zwar ein Paar, aber Marvel hat schon mehrfach sein Versprechen, mehr Diversität zu zeigen, gebrochen, zuletzt in Thor 4: Love and Thunder, wo die Bisexualität von Valkyrie (Tessa Thompson) nur Eingeweihten auffiel. Andererseits sagte Coel in der aktuellen US-Vogue: „Dass meine Figur queer ist, hat mich von der Rolle überzeugt. Ich dachte: Das gefällt mir, das möchte ich Ghana zeigen.“ Die Eltern der Britin stammen aus dem für seine homophobe Gesetzgebung berüchtigten Land.

The Walt Disney Company Aneka (Michaela Coel) in „Black Panther: Wakanda Forever“

Brittney Griner-Update: Nachdem ein Moskauer Gericht letzte Woche die Berufung des US-Basketballstars abgewiesen hat (K-Word #478), ist das Urteil rechtskräftig: Bis 2030 soll die 32-Jährige in Haft bleiben. Gestern konnten Abgesandte der US-Botschaft in Moskau - zum ersten Mal seit Anfang August - die Nationalspielerin besuchen. „Uns wurde gesagt, dass es ihr den Umständen entsprechend gut geht“, sagte Karine Jean-Pierre, die (übrigens auch lesbische) Pressesprecherin des Weißen Hauses, und bekräftigte, dass „die US-Regierung den Russen ein bedeutendes Angebot“ für einen Gefangenenaustausch gemacht habe, den Russen bisher aber „der gute Wille zu verhandeln“ fehle. Derweil rief Cherelle Griner in der US-Talkshow The View dazu auf, ihre Frau mit Briefen aufzumunter. Eine Vorlage gibt’s dazu auf der Kampagnen-Webseite WeAreBG.org.

Screenshot/ YoutubeCherelle Griner (l.) in „The View“

Zwei Jahre nach der Premiere von Warrior Nun kommt Staffel 2 zu Netflix (ab 10. Nov.). In der Serie um die Ava (Alba Baptista), die in einem geheimen Kampfnonnen-Orden Dämonen bekämpft, outete sich gegen Ende der ersten Staffel Schwester Beatrice (Kristina Tonteri-Young) als lesbisch, was die Fans sofort auf eine Romanze mit Ava hoffen ließ. Ob aus „Avatrice“ tatsächlich mehr wird oder das Ganze nur „Queerbaiting“ ist (= eine lesbische Story andeuten, um Fans anzulocken - und die Erwartungen dann enttäuschen), wird sich zeigen.

Netflix Ava und Beatrice in „Warrior Nun“

In Staffel 5 von The Handmaid’s Tale (Magenta TV, ab 10. Nov.) ist von Junes (Elisabeth Moss) zwei lesbischen Freundinnen leider nur noch Moira (Samira Wiley) dabei – Emily-Darstellerin Alexis Bledel ist ausgestiegen. Die dystopische Serie wird 2023 mit der sechsten Staffel zu Ende gehen, danach soll ein Spin-off folgen, das auf Margaret Atwoods Romanfortsetzung „The Testaments“ (dt. Titel: „Die Zeuginnen“) basiert.

Bei Sky und WOW startete heute die zweite Staffel von Industry. In der Serie, einer Art Grey’s Anatomy in der Finanzwelt, müssen sich Berufsanfänger:innen in der Londoner Investmentbank Piermont behaupten. Eine von ihnen, Yasmin (Marisa Abela), fängt in den neuen Folgen etwas mit Celeste (Katrine De Candole) an - eine einflussreiche Finanzmanagerin, die sie fälschlicherweise zunächst für ein Callgirl hält…

Yasmin und Celeste in „Industry“

Lia von Blarer und Valerie Stoll, an Weihnachten 2021 als Liebespaar in der ARD-Serie Eldorado KaDeWe (unsere Serienkritik) zu sehen, veröffentlichen jetzt das Buch „Hurry up and Wait“ mit Fotos, die sie während der Dreharbeiten in Budapest machten, und Texten von Menschen aus der ungarischen LGBTQ-Community. „Mir wurde erst durch die Dreharbeiten in Budapest bewusst, wie es um die LGBTQ+ Rechte in Ungarn steht. Mit unserem Fotobuch möchten wir dem Thema mehr Sichtbarkeit verleihen“, erklärt Valerie Stoll in einer Pressemitteilung, und Lia von Blarer ergänzt: „Ich sehe mich nicht in der Lage, die politischen Umstände Ungarns unkommentiert zu lassen.“ Das Buch erscheint am 7. Nov. und kostet 32 Euro – wer’s jetzt schon bestellt, bezahlt nur 22 Euro. Mit dem Verkauf wird die Arbeit von Budapest Pride unterstützt.

Lia von Blarer Valerie Stoll und Lia Blarer

Tipp für Wallis Bird-Fans (und solche, die es werden könnten): Beim Radiosender Bayern 2 könnt ihr euch den Mitschnitt eines Konzerts der lesbischen Musikerin (im August in Würzburg) anhören, und dazu gibt’s ein Interview von Karoline Schaum, die ihr auch als L-MAG-Autorin kennt – hier kostenlos im Stream oder am 9. November im Radio (11:05 Uhr).

 

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