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K-Word #501: Neues aus der Lesbenwelt

Selena Gomez‘ & Cara Delevingnes Kuss für MTV Award nominiert, nach der Absetzung: Kate Moennig und Leisha Hailey kritisieren „The L Word“-Reboot, Lesben bei der UEFA, Nadine Keßler ist Mutter, Kate McKinnon als Barbie, Amandla Stenberg - und mehr!

Hulu Vielleicht nicht der beste, auf jeden Fall aber der prominenteste lesbische Kuss der letzten TV-Saison: Cara Delevingne (l.) und Selena Gomez in „Only Murders in the Building“

Von Karin Schupp

7.4.2023 - Der Kuss zwischen Selena Gomez und Cara Delevingne in Only Murders in the Building (Staffel 2, Disney+) wurde in der Kategorie  „Best Kiss“ für einen MTV Movie & TV Award nominiert und tritt unter anderem gegen Harry Styles und David Dawson in Der Liebhaber meines Mannes an. Auch der Serienhit The Last of Us (Sky Go/ WOW) steht auf der Liste, die gestern veröffentlicht wurde - allerdings mit dem ekligen Todeskuss zwischen Anna Torv und einem Infizierten und nicht mit den queeren Küssen zwischen Hauptdarstellerin Bella Ramsey & Storm Reid und Nick Offerman & Murray Bartlett - schade! Bisher gab's bei MTV erst einen lesbischen Gewinner-Kuss, Sarah Michelle Gellar & Selma Blair in Cruel Intentions im Jahr 2000, der aber nicht romantischer Natur war. Die Verleihung findet am 7. Mai statt.

Da habe ich doch glatt ein Fußballerinnen-Baby übersehen: Nadine Keßler, Ex-Nationalspielerin und FIFA-Weltfußballerin 2014, und ihre Frau Emily Shaw wurden bereits am 23. Februar Eltern eines Sohns. Erst im Januar hat das Paar, das beim europäischen Fußballverband UEFA angestellt ist, geheiratet (K-Word #491).

Keßler/ InstagramNadine Keßler mit Baby Jordi Leon

A propos UEFA: Lise Klaveness, die Präsidentin des norwegischen Fußballverbands, fiel am Mittwoch bei der Wahl um einen Platz im UEFA-Exekutivkomitee durch. Für die sieben frei gewordene Sitze hatten sich außer ihr zehn Männer beworben. Sehr gut möglich, dass die lesbische Ex-Nationalspielerin keine Chance hatte, weil sie 1) eine Frau und 2) unbequem ist: Sie gehörte zu den wenigen Offiziellen, die die FIFA für die Vergabe der WM nach Katar 2022 offen kritisierten (K-Word #449). Wenigstens eine Lesbe gibt's jetzt dennoch an der UEFA-Spitze: Auf den einzigen Frauenquoten-Sitz wurde (ohne Gegenkandidatin) Laura McAllister gewählt. Die frühere Kapitänin der walisischen Nationalelf, heute Uni-Professorin, machte während der WM in Katar öffentlich, dass sie und andere walisische Fans nicht ihren „Rainbow Hat“ mit ins Stadion bringen durften – am Ende gelang es ihr aber dennoch, den Hut hineinzuschmuggeln.

Instagram/ Twitter Lise Klaveness (l.) und Laura McAllister

Leisha Hailey und Kate Moennig haben - genau wie wir! - aus den Medien erfahren, dass The L Word: Generation Q abgesetzt wurde (K-Word #499 - und hier die Hintergründe) – das verrieten die Stars der Serie am Mittwoch in ihrem Podcast Pants. Überraschend kam's für sie aber nicht: Ihnen wurde schon vor Monaten geflüstert, dass es nicht gut aussehe. Die beiden erklärten zwar, „keine schmutzige Wäsche waschen“ zu wollen (was ja nur bedeutet, dass es Grund dazu gibt!), kritisierten aber die Richtung, die das Reboot nahm, für das sie jahrelang zusammen mit Jennifer Beals (Bette) und Serienschöpferin Ilene Chaiken gekämpft hatten. „Abgesehen vom Cast – alle waren so nett und es machte so viel Spaß, mit ihnen zu arbeiten - und von der Crew war es nicht das, was wir erwartet hatten“, sagte Hailey, und Moennig (deren Unzufriedenheit mit der Entwicklung ihrer Rolle „Shane“ bekannt ist) ergänzte: „Ich glaube, dass wir vier sehr unterschiedliche Vorstellungen davon hatten, wie es aussehen sollte.“ Ihre Kritik richtete sich damit wohl unausgesprochen vor allem an die Showrunnerin Marja-Lewis Ryan. Außer Hailey und Moennig hat sich bisher niemand aus dem TLW: Gen Q-Universum zur Absetzung der Lesbenserie geäußert. 

Moennig/ InstagramObwohl Kate Moennig und Leisha Hailey (hier als Pappversion am Set) bei „TLW: Generation Q“ als „Producerinnen“ geführt wurden, hatten sie inhaltlich keinerlei Mitspracherecht – dieser Titel bedeutet halt leider nur mehr Geld und sonst nichts

Tina Ruland, aktuell in Manta Manta – Zwoter Teil im Kino zu sehen, ist Single und „offen für ganz vieles. Ich würde das noch nicht mal geschlechterabhängig machen“, sagte die 56-Jährige dem Coming-out-Blatt Bunte und meinte damit auch Sex mit einer Frau: „Ich würde das nicht ausschließen. Ich finde Frauen sehr attraktiv und schön. Oftmals sogar sehr viel attraktiver als Männer im entsprechenden Alter.“ Ihr Plan für die Zukunft sei, „mit einigen Freundinnen und einem handwerklich begabten Mann gemeinsam auf einen Hof im Süden zu ziehen und eine Alters-WG zu gründen!“ Geht auch eine handwerklich begabte Butch?

Constantin Film/ Bernd Spauke Offen für ganz vieles: Tina Ruland, hier in „Manta Manta 2“

Die lesbische Schauspielerin Amandla Stenberg (Bodies Bodies Bodies, unsere Filmkritik) wirbt neuerdings für Chanels Schmucklabel „Coco Crush“ und hat in diesem Werbespot (als Animationsfigur) ein „Date mit Destiny“, womit offensichtlich nicht nur das Schicksal gemeint ist…

Ab 10. April bei RTL+ (Folge 1 gibt’s dort kostenlos): Pretty Little Liars: Original Sin erzählt die Geschichte der beliebten Thriller-Teenieserie Pretty Little Liars (2010-2017) neu und hat auch wieder LGBTQ-Charaktere im Hauptcast: Mouse (Malia Pyles), ihre Mütter Elodie (Lea Salonga) und Shirley (Kim Berrios Lin) und ihr trans Mitschüler Ash (Jordan Gonzalez). Staffel 2 ist schon in Arbeit.

HBO Max/ Karolina Wojtasik Elodie (l.) hängt irgendwie mit drin in der Sache, die vor 20 Jahren passierte und wegen der Mouse (r.) und ihre Freundinnen heute von „A“ belästigt werden

Wer hätte gedacht, dass ein Film über die dürre Mattel-Puppe mal hier in K-Word auftaucht, aber Barbie von Greta Gerwig (Lady Bird) klingt, als könnte ein großer Spaß werden, auch dank des Casts der Komödie, in der alle Charaktere Barbie oder Ken heißen: Neben Hauptdarstellerin Margot Robbie sind unter anderem die lesbischen Schauspielerinnen Kate McKinnon (Bombshell) als „zerstörte Barbie“ und Alexandra Shipp (X-Men: Dark Phoenix) als „Schriftstellerinnen-Barbie“, trans Schauspielerin Hari Nef (Transparent) als „Dr. Barbie“ und Nicola Coughlan (die die lesbische Clare in Derry Girls spielte) als „Diplomatinnen-Barbie“ dabei. Und bei den tumben Ken-Angebot wird’s im rosaroten Kitsch-Paradies doch wohl hoffentlich auch eine lesbische Lovestory geben! Barbie kommt am 20. Juli ins Kino, in dieser Woche erschien der erste Vorschau-Trailer.

Warner Bros.

Neu bei Netflix: Das Comedy-Special Sap von Mae Martin, bisexueller und nichtbinärer Comedian aus Kanada und bekannt aus der queeren Serie Feel Good (unsere Serienkritik). Den Trailer gibt’s leider nur ohne deutsche Untertitel:

Mae Martin kündigte außerdem in dieser Woche an, für Netflix eine neue Thrillerserie namens Tall Pines zu drehen - „eine Story, die ich schon seit Jahren unbedingt erzählen will“ (Pressetext) - und darin auch eine der Hauptrollen zu spielen. 

Die Singer-Songwriterin Sophie B. Hawkins (L-Beach 2013), die in den 90ern den Welthit „Damn, I wish I was Your Lover“ hatte, hat mit Free Myself ihr sechstes Album veröffentlicht. Wen die zweifache Mutter, die sich als omnisexuell bezeichnet, mit ihrer aktuellen Single „Better Off Without You“ meint, ist offen - ihr Beziehungsstatus ist unbekannt, seit sie sich 2015 von ihrer langjährigen Lebensgefährtin und Ex-Managerin Gigi Gaston trennte.

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