K-Word #526: Neues aus der Lesbenwelt
Ex-Fußballstars Babett Peter & Ella Masar werden zum zweiten Mal Eltern, schon jetzt ein Happy End bei „Princess Charming“, Kristen Stewart startet queere Geisterjäger:innen-Show, Megan Rapinoe tritt ab, LP, Lesben in ZDF-Vorabendserie - und mehr!
Von Karin Schupp
29.9.2023 - Ex-Fußballnationalspielerin Babett Peter und ihre Frau Ella Masar, aktuell Assistenztrainerin der Chicago Red Stars, werden 2024 zum zweiten Mal Eltern, wie Masar Anfang der Woche auf Instagram verriet. Das Paar, das sich beim VfL Wolfsburg kennen lernte und im Juli 2022 heiratete (K-Word #466), hat schon einen 2-jährigen Sohn. Babett Peter, hierzulande gelegentlich als TV-Expertin im Einsatz, meldete sich zuletzt mit Kritik an Karl-Heinz Rummenigge zu Wort. Dass der Fußballfunktionär den Kuss-Skandal um Spaniens Verbandschef Luis Rubiales und Weltmeisterin Jenni Hermoso (K-Word #521) heruntergespielt hatte („Was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay.“), kommentierte sie als „unangemessen, unnötig und inakzeptabel. Das Zeichen, das er mit seiner total missratenen Aussage auch gegenüber den eigenen Spielerinnen [bei Bayern München] gesendet hat, besorgt mich", sagte die Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin in Sport Bild.
In Folge 5 von Princess Charming bekommt Nina das erste Übernachtungsdate, während Natalies den Spannungsbogen allmählich überreizt und Elsa ein bisschen zu selbstbewusst auftritt. Unser Episoden-Rücklick steht morgen hier auf l-mag.de. Gute Pärchen-News gibt’s schon jetzt: Die Liebe zwischen Rahel und Maria hat tatsächlich die vier Monate seit ihrem freiwilligen Auszug aus der Villa in Folge 4 überstanden: Sie führen eine glückliche Fernbeziehung zwischen Berlin und Frankfurt/M., wie sie im RTL+-Podcast Aftershow verrieten. Dort erzählten sie auch, dass die Teilnehmenden in Thailand anschließend noch eine „Villa der Ausgeschiedenen“ mieteten und dort eine Woche ohne Kameras verbrachten. Wer noch mehr von Rahel und ihrer Zeit in der Datingshow hören will: Sie hat seit August den Podcast Mit Verlaub (bei Spotify).
„I hear gay people“, heißt es in Kristen Stewarts neuer Dokuserie Living For The Dead, einer Art Queer Eye für Geisterjäger:innen: Ein queeres Team mit unterschiedlichen Fähigkeiten in Sachen Paranormalität reist an berüchtigte Spuk-Orte, darunter ein altes Sanatorium und ein „Clown Hotel“, um übernatürliche Kräfte aufzudecken und „den Lebenden helfen, indem sie die Toten heilen.“ (Pressetext). „Sie brachten mich zum Lachen und zum Weinen und hatten den Mut und das Herz, uns an Orte zu bringen, an die ich allein nicht gehen würde“, sagte Stewart, die in der Sendung nur als Off-Sprecherin zu hören ist. Die Schauspielerin, die sich das Konzept mit ihrem besten Freund ausdachte, machte Living For The Dead zum ersten Projekt ihrer gemeinsamen Produktionsfirma mit ihrer Lebensgefährtin Dylan Meyer (K-Word #428). Sendestart ist am 18. Okt. beim US-Streamingdienst Hulu.
Heute erschienen: „Love Lines“ heißt das neue Album von LP und „Dayglow“ ihre neue Single; das superqueere Video zu „Dayglow“ geht heute Abend um 19 Uhr bei Youtube online. Wer der lesbische Rockmusikerin live sehen will: Auf ihrer Tour spielt sie 2024 unter anderem in Berlin (29. Feb.), München (8. Mrz.), Zürich (10. Mrz.) und Luxemburg (17. Mrz.), der Ticketverkauf startet am 6. Oktober.
Eine Ära geht zu Ende: US-Fußballstar Megan Rapinoe (38) beendete am letzten Sonntag ihre internationale Karriere: Bei einem Freundschaftsspiel gegen Südafrika in Chicago (Endstand 2:0) wurde sie in der 54. Minute unter tosendem Beifall ausgewechselt und nahm nach 203 Länderspielen in siebzehn Jahren Abschied vom Nationalteam. Ihren Rücktritt hatte die zweifache Weltmeisterin (2015, 2019) und Olympiasiegerin (2012) bereits im Sommer nach dem frühen Aus im WM-Achtelfinale angekündigt, am 15. Oktober steht sie das letzte Mal für ihren Club OL Reign auf dem Platz. Ihre Verlobte Sue Bird (K-Word #524) wird sich freuen: Der Ex-Basketball-Star zog sich bereits letztes Jahr vom aktiven Sport zurück. Aus der Öffentlichkeit wird Pinoe aber sicherlich nicht verschwinden: schließlich engagiert sie seit langem für LGBTQ-Rechte, Equal Pay, gegen Rassismus und den Rechtsruck in den USA.
Wer Blue Jean (unsere Filmkritik) im September in der Queerfilmnacht verpasst hat, hat eine neue Chance: Am 5. Oktober ist der reguläre Kino-Start des berührenden Drama über eine lesbische Sportlehrerin (Rosy McEwen) in den 1980er Jahren: Jean muss ihre sexuelle Identität im Job verstecken, weil die konservative Thatcher-Regierung damals die „Förderung von Homosexualität“ verbot. Als eine lesbische Schülerin (Lucy Halliday) gemobbt wird, kommt sie jedoch ins Grübeln… Auch wenn ihr Taschentücher mitbringen solltet: Blue Jean ist „nicht eines dieser Lesben-Dramen, die einen ohnmächtig zurücklassen, weil alle Figuren leiden, als sei Homosexualität ein Synonym für Traurigkeit“, wie unsere Filmkritikerin lobte.
Was lesbische Sichtbarkeit im Fernsehen angeht, sähe es ohne die Vorabendserien der öffentlich-rechtlichen Sender sehr viel mauer aus. Neues Beispiel: Hotel Mondial, das im Februar beim ZDF startete, hat eine lesbische Hauptfigur: Eva de Vries (Gesine Cukrowski) wird die neue Direktor des titelgebenden Luxushotels in Schwerin (strafversetzt wegen einer Beziehung mit einer Mitarbeiterin!) und entwickelt prompt Gefühle für die Foodchefin Uli (Agnes Mann), die allerdings mit Jeremy vom Housekeeping verheiratet ist. Offenbar suchte Eva am Ende von Staffel 1 das Weite, aber in den neuen Folgen taucht sie wieder auf, als das Hotel kurz vor dem Aus steht. Die Freude ihrer Crew hält sich daher in Grenzen, besonders geschockt ist jedoch Uli, weil sie dachte, dass es mit Eva vorbei sei…(ab 4. Okt., 19:25 Uhr im ZDF und schon jetzt in der Mediathek).
Heute erschien auch „Euforia“, das dritte Album der queeren Folk Pop-Musikerin Barbara Cuesta. Die in Berlin lebende Deutsch-Spanierin („half Tortilla, half Kartoffel“ lautet ihre Instagram-Bio) setzt sich darin mit ihrer Familiengeschichte auseinander und singt unter anderem über ihre Großmutter, die als Gastarbeiterin nach Deutschland kam, und ihren Vater, der während der Produktionsphase starb. „Genau das macht für mich die Kraft des Popmoments aus dass die Melodie, der Beat, die Schönheit der Streicher das Unaussprechliche kommunizierbar machen", schreibt Cuesta auf Instagram. „Und die, die sich bisher mit etwas allein gefühlt haben, sich über die Musik verbinden können.“
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