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K-Word #609: Neues aus der Lesbenwelt

„Princess Charming“-Paar Hanna und Jessi getrennt, „Pitch Perfect“-Star Anna Camp outet sich mit Freundin, Renee Rapp, ESC-News, lesbische Filme in Cannes, Serientipps und mehr!

Von Karin Schupp

16.5.2025 - Hanna Sökeland und Jessica Huber aus der zweiten Staffel von Princess Charming haben sich getrennt. Das bestätigte Ex-Princess Hanna, wie Klatsch-Webseiten berichteten, vor zwei Wochen (ja, ich weiß: ich bin spät dran ;-). In einer Instagram Story erklärte sie: „Wir haben lange für unsere Liebe gekämpft, aber nun ist die Zeit gekommen, um loszulassen.“ Man wolle „weiterhin respektvoll miteinander umgehen“ und sich nun „öffentlich nicht weiter zu diesem Thema äußern. Wir bitten euch, dies zu respektieren und von jeglichen Anfragen oder Spekulationen abzusehen.“ Jessi äußerte sich nicht. Die beiden hatten noch im Dezember ernsthaft übers Heiraten gesprochen (K-Word #589), geplant war offenbar eine Hochzeit in Brasilien. Immerhin war Hanna die einzige Princess, die in der lesbischen Datingshow ihr Glück (auf Zeit) fand – und mit drei Jahren Beziehung stehen die beiden weit vorne im Ranking sämtlicher homo- und heterosexueller Datingformate!

RTL Hanna & Jessi im Finale von Staffel 2 (2022): Länger hat keine „Princess Charming“-Beziehung gehalten

Anna Camp, bekannt aus Pitch Perfect und den Serien True Blood und You (Staffel 5), bestätigte Gerüchte um ihre Beziehung mit der Stylistin Jade Whipkey: Anfang der Woche repostetet sie auf Instagram deren Liebeserklärung („Ihr Lächeln ist ein Gedicht/ Ihre Augen sind Rosen/ Ihr Lachen ist Tanzmusik“) und verzierte es mit einem Herz-in-Flammen-Emoji (siehe unten). Fans waren zuvor flirtige Kommentare zwischen den beiden aufgefallen und gruben einen drei Monate alten TikTok-Clip  des Accounts Mr.Big.USA aus. Dort werden Passant:innen zu alltäglichen Themen befragt - in diesem Fall waren es die beiden und es ging um Dating-Fails mit Männern. Der Interviewer, der offenbar weder Camp erkannte noch die beiden als Paar identifizierte (obwohl sie sich gegenseitig „Babe“ nannten), fragte unverdrossen nach ihren Erwartungen an einen Mann beim ersten Date. Camp: „Also, ich erwarte gar nichts mehr, weil ich Frauen mag.“ Die 42-Jährige, die zwei Hetero-Ehen hinter sich hat, bekannte kürzlich im Podcast Podcrushed, ein derartiger „People Pleaser“ zu sein, dass sie Beziehungen mit Männern nicht beendet habe, „weil ich sie nicht verärgern wollte.“ Jetzt sei damit aber Schluss - „und ich war nie glücklicher.“

Instagram Anna Camp (l.) und Jade Whipkey

Anna Camp ist nach Rebel Wilson (K-Word #460) der zweite Pitch Perfect-Star, der sich als lesbisch/ queer outet. Im Sommer sind die beiden wieder gemeinsam in der Actionkomödie Bride Hard zu sehen (Kinostart: 28. Aug.).

Der brasilianische Superstar Ludmilla und ihre Frau Brunna Gonçalves wurden am 14. Mai in Miami Eltern einer Tochter. Die bisexuelle Sängerin, die als Brasiliens Beyonce gilt, und die Tänzerin sind seit sechs Jahren zusammen und seit Ende 2019 verheiratet. „Zuris Ankunft hat alles verändert“, sagten sie der Zeitschrift People. „Unsere Liebe, die bereits immens war, hat sich vervielfacht.“

Am 21. Mai erscheint Renee Rapps neuer Song „Bite Me“ und die lesbische Sängerin (K-Word #543) versteht es, darauf aufmerksam zu machen - vor allem ihre lesbischen Fans: In einem Clip auf TikTok räkelt sie sich neben mehreren Frauen in Unterwäsche im Bett und singt: „I’m a real good bad girl/ But a real good kisser.“ Rapp, die mit der Musikerin Towa Bird zusammen ist (K-Word #550), veröffentlichte 2023 ihr Debütalbum „Snow Angel“.

Die Berlinale hat den berühmten LGBTQ-Award Teddy, aber Cannes hat die lesbischen Filme: Unter anderem hatten dort die Klassiker Carol, Blau ist eine warme Farbeund  Porträt einer jungen Frau in Flammen Premiere, und auch in diesem Jahr (13.-24. Mai) treten rund zehn Filme von lesbischem Interesse an. Im Wettbewerb steht der deutsch-französische Film La Petite Dernière (dt. Titel: Die jüngste Tochter) von Hafsia Herzi über eine 17-jährigen Pariserin (Nadia Melliti), die aus einer algerischen Einwandererfamilie stammt und durch ihr Coming-out in Konflikt mit ihrer Familie, ihrem muslimischen Glauben und sich selbst gerät. Die Sektion „Un Certain Regard“ zeigt Kristen Stewarts (K-Word #606) Regiedebüt The Chronology of Water mit Imogen Poots. Die Verfilmung der Memoiren der bisexuellen US-Autorin Lidia Yuknavitch ist harte Kost: Es geht um sexuellen Missbrauch, Drogensucht, Coming-out und BDSM.

June Hat am Freitag in Cannes Premiere: „La Petite Dernière“

In Love Me Tender von Anna Cazenave Cambet gerät das Leben der Anwältin Clémence (Vicky Krieps, K-Word #607) aus den Fugen, als sie sich ihrem Mann gegenüber als queer outet: Er beantragt daraufhin das alleinige Sorgercht für ihren gemeinsamen Sohn. Des Preuves D‘Amour von Alice Douard folgt einem Frauenpaar, das sich auf die Geburt ihres ersten Kinds vorbereitet. Während Nadia (Monia Chokri) schwanger ist, muss sich Céline (Ella Rumpf,  Freud) für die spätere Adoption von 15 Freund:innen und Verwandten bescheinigen lassen, dass sie eine „gute Mutter“ sein wird... Und im italienischen Wettbewerbsbeitrag Fuori von Mario Martone muss die Autorin Goliarda (Valeria Golino) für einen Diebstahl ins Gefängnis und geht dort eine tiefe Verbindung mit der politischen Aktivistin Roberta (Matilda De Angelis) ein, die sie auch in der Freiheit fortsetzen.

01 Distribution „Fuori“ mit Valeria Golino und Matilda De Angelis

ESC-News: Die queeren Sängerinnen Miriana Conte („Serving“) aus Malta und Erika Vikman („Ich komme“) aus Finnland – hier stelle ich sie vor - schafften es ins Finale am Samstag (ARD, 21 Uhr).

3 Serientipps: In der österreichischen Comedyserie Drunter und Drüber – Chaos auf dem Friedhof (deren Titel im Prinzip schon alles sagt) bändelt die Krematoriumsmitarbeiterin Adriana (Sarah Viktoria Frick) mit der Bestatterin Illy (Susanne Wuest) an. Die acht Folgen stehen neu bei Amazon Prime.

Prime Video Susanne Wuest und Sarah Victoria Frick in „Drunter & Drüber“

In der Sci-Fi-Serie Murderbot (Apple TV+, ab 16. Mai) geht’s um einen Security-Roboter (Alexander Skarsgård), der sich selbst gehackt hat und eigentlich nur in Ruhe seine Lieblingsserie glotzen will. Aber um nicht aufzufliegen, muss er dennoch auf eine Wissenschaftler:innen-Crew aufpassen, zu der auch ein queeres Ehepaar gehört: die Anwältin Pin-Lee (Sabrina Wu) und die Biologin (Tattiawna Jones, die auch in Verliebt unterm Weihnachtsbaum eine lesbische Rolle spielte).

Apple TV+ Tattiawna Jones (l.) und Sabrina Wu (daneben) in „Murderbot“

Bei Universal TV startet am 17. Mai ein Remake der 80er-Jahre-Anwaltsserie Matlock, jetzt aber mit weiblicher Hauptfigur (Kathy Bates). In ihrer Kanzlei arbeitet auch die ehrgeizige Anwältin Sarah (Leah Lewis), die lesbisch ist und mit der IT-Spezialistin Kira (Piper Curda) ab Folge 5 einen Love Interest bekommt.

CBS Leah Lewis (l.) und Piper Curda in „Matlock“

Die Doku Queer in der Provinz (MDR, 22. Mai, 22:40 Uhr und ARD-Mediathek) stellt queere Menschen auf dem Land vor, darunter auch Tina, die mit ihrer Frau Sarah zur Familiengründung in ihr Heimatdorf im Schwarzwald zurückgezogen ist und sagt: „Ich hatte tatsächlich im Bekanntenkreis viele Menschen, die der Ansicht sind, dass Homosexualität eine Krankheit ist.“

MDR/ Lowe TV/ Thomas Keffel Wie lebt es sich als lesbisches Paar auf dem Land? Tina und Sarah erzählen's uns in „Queer in der Provinz“

Die bisexuelle US-Sängerin Jill Sobule, die am 1. Mai bei einem Hausbrand ums Leben kam (K-Word #607), hinterlässt der Welt nicht nur ihren 90er-Jahre-Hit „I Kissed a Girl“, sondern auch ihren letzten Song „JD Vance is a Cunt“, in dem sie den US-Vizepräsidenten beleidigt (das vulgäre Wort für die Vulva ist in den USA rätselhafterweise eine Beschimpfung). Das Lied, das sie in einem Interview kurz vor ihrem Tod als „nicht radiotauglich“ bezeichnete („Es ist nicht mein bester Song, aber er bringt es auf den Punkt.“), spielte sie unter anderem im April hinter den Kulissen ihres Konzerts in Wien:

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