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7 lesbische Filmtipps für die Berlinale 2025

Über 30 queere Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme laufen auf der Berlinale 2025 (13.-23. Feb.) und konkurrieren um den LGBTQ-Filmpreis Teddy. Wir stellen sieben lesbische Highlights vor.

„Lesbian Space Princess“

Von Karin Schupp

9.2.2025 - Die Berlinale galt schon immer als das queerste unter den großen Filmfestivals, und in diesem Jahr kommen mit Tricia Truttle eine lesbische Festivalchefin und mit Regisseur Todd Haynes (Carol) ein schwuler Jury-Präsident dazu. Mehr LGBTQ-Content gibt’s damit zwar nicht im Programm, aber auch 2025 bewerben sich wieder rund 30 Filme (darunter 9 Kurzfilme) um den LGBTQ-Award Teddy. Wir stellen 4 Spielfilme, eine Doku und 2 Kurzfilme vor.

Lesbian Space Princess (AUS, 86’), Regie/ Buch: Emma Hough Hobbs, Leela Varghese

Animationsfilm: Die brave Prinzessin Saira muss ihren lesbischen Planeten Clitopolis verlassen, um ihre Ex-Freundin retten: Kiki wurde von den „Straight White Maliens“ entführt, die die königliche Labrys, die mächtigste Waffe der lesbischen Zivilisation, in ihren Besitz bringen wollen. Saira bleiben nur 24 Stunden, um sie in den Weiten des Weltalls aufzuspüren. Auf ihrer inter-gay-laktischen Reise finden sie in der queeren Ausreißerin Willow Unterstützung. Knallbuntes, witziges Weltraumabenteuer!

Panorama, ab 18. Feb.

Motlys Ella Øverbye in „Drømmer - Dreams (Sex Love)“

Drømmer - Dreams (Sex Love) (NOR, 110‘), Regie/ Buch: Dag Johan Haugerud

Coming-of-Age: Die Teenagerin Johanne (Ella Øverbye) hat sich unsterblich in ihre Französischlehrerin verliebt und schreibt in ihrem Tagebuch eindringlich darüber. Als ihre Mutter und ihre Großmutter, eine bekannte Dichterin, die Aufzeichnungen finden, sind sie zunächst entsetzt. Doch mehr noch beginnen sie, über ihren eigenen Gefühle und Sehnsüchte nachzudenken – und sind so beeindruckt von Johannes Schilderungen, dass sie sogar darüber nachdenken, sie zu veröffentlichen. Und dann ist da noch die Frage, was wirklich zwischen Johanne und der Lehrerin geschah und wie authentisch die Texte eigentlich sind.

Wettbewerb, ab 19. Feb.

Po Wei Su Dezi Bing, Denée Benton und Sasha Compère in „Dreams in Nightmares“

Dreams in Nightmares (USA u.a., 128’), Regie/ Buch: Shatara Michelle Ford

Road Movie: Z (Denée Benton), Lauren (Dezi Bing) and Tasha (Sasha Compère) haben schon lange nichts mehr von ihrer Freund:in Kel (Mars Storm Rucker) gehört. Um der Sache auf den Grund zu gehen, machen sie sich kurzentschlossen auf die Reise nach Iowa, wo Kel wohnt. Aber natürlich ist in einem Roadmovie immer der Weg das Ziel: Da ist zum einen der für Schwarze immer mindestens latent bedrohliche Mittlere Westen, außerdem geht’s für die drei queeren Freundinnen um Wahlfamilien, Identität, Gender, Beziehungsformen und die Frage, wie man ein kreativ erfüllendes Leben lebt.

Panorama, ab 16. Feb.

Dreamers Prod. Ltd. Ronkę Adékoluęjo und Ann Akinjirin in „Dreamers“

Dreamers (UK 2025, 78’, Regie/ Buch: Joy Gharoro-Akpojotor)

Liebesdrama: Die nigerianische Migrantin Isio (Ronkę Adékoluęjo) wird in Großbritannien ohne gültige Papiere aufgegriffen und kommt in Abschiebehaft. Während sie auf ein faires Asylverfahren hofft und sich an alle Regeln, verkörpert ihre Zimmergenossin Farah (Ann Akinjirin) genau das Gegenteil. Die beiden Frauen verlieben sich, und als Isios Asylantrag abgelehnt wird, schlägt Farah vor, gemeinsam zu fliehen, um ihre Liebe zu retten. Iso lehnt zunächst ab, aber ein unerwartetes Ereignis stimmt sie um…

Panorama, ab 18. Feb.

110th Street Films Meredith Monk in „Monk in Pieces“

Monk in Pieces (USA/ D/ F, 94‘), Regie/ Buch: Billy Shebar

Dokumentation: Die lesbische Komponistin, Performerin und Künstlerin Meredith Monk musste sich in der von Männern dominierten, sexistischen New Yorker Kunstszene der 1960er- und 1970er-Jahre behaupten und ging doch ihren Weg. Sie gilt als Pionierin der vokalen Performancekunst, schuf zahlreiche multimediale Stücke, und ihre Musik war in Filmen und Serien wie The Big Lebowski und True Detective zu hören. Heute ist sie über 80 und muss allmählich die Kontrolle über ihr Werk loslassen und sich mit ihrer Sterblichkeit auseinander setzen. Ein sensibles Porträt.

Panorama Dokumente, ab 18. Feb.

ESCAC Films Ana Barja und Isabel Rico in „Close to September“

Close to September (Spanien, 29‘), Regie/ Buch: Lucía G. Romero

Coming-of-Age: Alejandra (Ana Barja) lebt mit ihrer Familie auf einem Campingplatz am Meer. Im Sommer, wenn die Tourist:innen kommen, lässt Alejandra keinen Flirt aus. Doch als sie die selbstbewusste, geheimnisvolle Amara (Isabel Rico) kennen lernt, ändert sich ihr Blick auf das Leben, die Liebe und sich selbst.

Berlinale Shorts, ab 15. Feb.

Violette Delvoye „The Mud Under My Window“

The Mud Under My Window (FRA/BEL, 13‘), Regie/ Buch: Violette Delvoye

Animationsfilm: Die 14-jährige Emma versteht sich so gar nicht mit ihrer Mutter Hélène, während sie ihre andere Mutter, die weit weg wohnt, für perfekt hält und auf ein Podest stellt. Ein Streit mit Hélène führt aber schließlich dazu, dass Emma ihre Einstellung hinterfragt, und auch ihre Mutter macht sich Gedanken über ihre Rolle. Vorsichtig versuchen sie, einen gemeinsamen Weg zu finden.

Generation 14plus, ab 19. Feb.

 

Berlinale (13.-23. Feb.): Alle Infos zum Festival, Programm und Tickets findet ihr auf berlinale.de

Alle Filme, die sich um den Teddy Award 2025 bewerben, stehen auf teddyaward.tv.

 

 

 

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