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8 Filme mit L-Faktor für die Feiertage

Küssende Cowgirls, fliegende Truthahnbraten und Happy End unterm Mistelzweig: Vom Liebesfilm-Klassiker über Komödien bis hin zum Endzeit-Drama: Wir stellen acht Weihnachts- und Feiertags-Filme mit lesbischen Hauptfiguren vor.

Tello „Christmas at the Ranch“ von Christin Baker

Von Karin Schupp

26.12.2021 - Was gibt’s Schöneres, als sich in den Weihnachtsferien mit vollem Bauch im Kerzenschein aufs Sofa zu kuscheln und sich vom Fernsehgerät berieseln zu lassen? - Ja, es gibt tatsächlich noch was Schöneres, nämlich: wenn auf dem Bildschirm auch lesbische Charaktere zu sehen sind! Gerade wer über die Feiertage eine Überdosis Hetero-Familie hatte, hat da so manchen Nachholbedarf! Mit unseren acht Spielfilm-Tipps kommt ihr gut bis ins nächste Jahr!

 

1. Christmas at the Ranch (USA 2021, Regie: Christin Baker, Buch: Christin Baker/ Julie Anton, 94 min.)

Cowgirls in Love: Großstadt-Workaholic Haley (Laur Allen) kehrt nach Jahren auf die Ranch ihrer Oma (Lindsay Wagner) zurück, die in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Und natürlich gerät sie sofort mit Omas Pferdepflegerin Kate (Amanda Righetti) aneinander, für die die wichtigtuerische Stadtlesbe, die nur im Weg rumsteht, ein Störfaktor ist. Wie das endet, ist von Anfang an glasklar - aber genau diese berechenbare Rezeptur wünscht man sich ja manchmal!

L-Faktor: 100% von Lesben für Lesben: Christin Bakers dritter Spielfilm für ihren lesbischen Streamingdienst Tello.

Wo? Exklusiv bei Tello.

2. Happiest Season (USA 2020, Regie: Clea Duvall, Buch: Clea DuVall/ Mary Holland, 102 min.)

Coming Out zu Hause: Abby (Kristen Stewart) reist mit ihrer großen Liebe Harper (Mackenzie Davis) über Weihnachten zu deren Familie. Aber anstatt ihr dort den geplanten Heiratsantrag machen zu können, erfährt sie zu ihrer Überraschung, dass die sich dort noch gar nicht geoutet hat… „Bietet alles, was das Genre verspricht - aber in lesbisch: Peinliche Situationen, Beziehungsquerelen, einen fulminanten Showdown und ein schön kitschiges Happy End“, schrieben wir in unserer Filmkritik. Aubrey Plaza (Parks & Recreation), die als Harpers Ex Riley zum Publikumsliebling wurde, verriet neulich, dass eine Fortsetzung in Arbeit sei („Weil auch meine Figur Liebe verdient!“) – offiziell ist das aber noch nicht (K-Word #432).

L-Faktor: Sehr hoch - und das auch hinter der Kamera: lesbische Regisseurin, im Cast sind neben Kristen Stewart auch die schwulen Schauspieler Dan Levy und Victor Garber und die bisexuelle Plaza, und auf dem Soundtrack sind nur LGBT-Künster:innen zu hören.

Wo? Auf DVD, bei Netflix, zum Kauf/ Leihen bei vielen Streamingdiensten.

3. Silent Night – Und morgen sind wir tot (GB 2021, Regie/ Buch: Camille Griffin, 90 min.)

Endzeit-Drama: Nell (Keira Knightley), Simon (Matthew Goode) verbringen Weihnachten mit ihren Kindern und drei befreundeten Paaren in einem gemütlichen Haus auf dem Land - und alle wissen, dass sie nach den Feiertagen tot sein werden! (Warum das so ist, wird nach zwanzig Minuten verraten.) Trotz britischem Humor und Gelassenheit: Nicht alle ergeben sich so einfach ihrem Schicksal, und vor allem der kleine Art (Jojo Rabbit-Star Roman Griffin Davis, dessen Mutter den Film drehte) will die Hoffnung nicht aufgeben. Und schnell stellt man sich die Frage, was man sich selbst in dieser Situation verhalten würde. Geht unter die Haut!

L-Faktor: Ein Lesbenpaar ist auch dabei - und bei Bella (Lucy Punch) und Alex (Kirby Howell-Baptiste) schlägt die Geschichte am Ende noch mal einen besonderen Haken.

Wo? Auf DVD, bei Amazon Prime Video (Flatrate), zum Kauf/ Leihen bei vielen Streamingdiensten.

4. L Bomb (USA 2018, Regie/ Buch: Jenna Laurenzo, 90 min.)

Coming Out zu Hause II: An Thanksgiving, dem „kleinen Weihnachten“ in den USA, will sich Schranklesbe Lauren (Jenna Laurenzo, die auch Regie führte) endlich bei ihrer Familie outen und ihre Freundin vorstellen. Doch noch vor Haileys (Caitlin Mehner) Eintreffen taucht spontan Laurens Mitbewohner Austin (Brandon Micheal Hall) auf und wird für den Schwiegersohn-in-spe gehalten – das erste von vielen Missverständnissen, die man natürlich alle schnell auflösen könnte, aber dann hätte man halt keinen Film, in dem auch mal ein Truthahnbraten durch die Gegend fliegt… Lest hier unsere Filmkritik.

L-Faktor: 100% – Laurenzo verarbeitete in ihren Low Budget-Film ihre eigene Coming-Out-Geschichte und drehte sogar in ihrem eigenen Elternhaus.

Wo? Auf DVD, beim Amazon-Kanal OUTtv (Flatrate), zum Kauf/ Leihen bei weiteren Streamingdiensten.

5. Tage wie diese (USA 2019, Regie: Luke Snellin, Buch: Laura Solon u.a., 92 min.)

Teeniekomödie: Rund um das Kleinstadt-Café „Waffle Town“, in dem sich die Jugendlichen treffen und am Weihnachtsabend eine große (aber inoffizielle) Party stattfinden soll, entfalten sich mehrere Liebesgeschichten. Julie nimmt sich eines jungen Popstars an, dessen Zug in der Nähe im Schnee stecken geblieben ist, ein Junge hat Gefühle für seine beste Freundin, und Dorrie (Liv Hewson) ist heimlich in die beliebte Cheerleaderin Kerry (Anna Akana) verliebt, die in der Öffentlichkeit aber keine Augen für sie hat. Und nebenbei muss sie noch ihre beste Freundin beruhigen, die Angst hat, dass ihr Freund mit ihr Schluss macht.

L-Faktor: Dorrie erlebt nicht nur eine der drei Liebesgeschichten, sondern ist als Aushilfe im Dreh- und Angelpunkt „Waffle Town“ eine zentrale Figur. Liv Hewsom ist lesbisch und nichtbinär, Akana ist bisexuell.

Wo? Exklusiv bei Netflix.

6. Carol (USA 2015, Regie: Todd Haynes, Buch: Phyllis Nagy, 118 min.)

Der Lesbenklassiker: Im adventlichen New York beginnt eine der größten Liebesgeschichten der Filmgeschichte. Carol (Cate Blanchett) und Therese (Rooney Mara) begegnen sich in einem Kaufhaus zum ersten Mal und nähern sich gaaanz langsam, mit viel Blicken und Andeutungen aneinander an - es sind schließlich die 1950er Jahre, und beide sind nach außen hin heterosexuell. Erst während eines Roadtrips über Silvester entlädt sich endlich die Spannung – bis das verliebte Paar merkt, dass Carols Ex-Mann, von dem sie in Scheidung lebt, einen Detektiv auf sie angesetzt hat... Basiert auf dem gleichnamigen Roman der lesbischen Autorin Patricia Highsmith (auch als „Salz und sein Preis“ bekannt) und war für sechs Oscars nominiert, darunter für die Hauptdarstellerinnen und die lesbische Drehbuchautorin Phyllis Nagy. Lest hier unsere Filmkritik.

L-Faktor: Wer hier fragen muss, ist hetero und lebt unterm Stein!

Wo? Auf DVD, bei freenet Video und Arthouse CNMA (Flatrate), zum Kauf/ Leihen bei vielen Streamingdiensten.

7. Dinner with Friends (USA 2020, Regie/ Buch: Nicol Paone, 95 min.)

Noch 'ne Thanksgiving-Komödie: Die lesbische und frisch getrennte Abby (Kat Dennings, 2 Broke Girls) freut sich auf einen gemütlichen Feiertag zu zweit mit ihrer besten Hetero-Freundin Molly (Malin Akerman). Doch dazu kommt es nicht, weil ständig neue uneingeladene Gäste eintreffen und für Chaos sorgen. Wer auf Lovestorys abonniert ist, sei vorgewarnt: Dinner with Friends ist keine klassische Romantic Comedy.

L-Faktor: Dank der bisexuellen Regisseurin/ Drehbuchautorin Nicol Paone eine recht lesbisch Mainstream-Komödie: Unter den Gästen sind auch potenzielle Love Interests für Abby, und sie bekommt Besuch von drei lesbischen Feen, gespielt von den queeren Comedians Wanda Sykes, Margaret Cho und Fortune Feimster.

Wo? Exklusiv bei Amazon Prime (Flatrate).

8. Season of Love (USA 2019, Regie: Christin Baker, Buch: Kathryn Tramell, 105 min.)

Tatsächlich… Liebe auf lesbisch: Iris (Emily Goss) wird an ihrem Hochzeitstag von ihrem Verlobten Theo verlassen, aber zum Glück ist ja noch dessen lesbische Schwester Mardou (Laur Allen) da… Derweil erleben Iris‘ zwei Trauzeuginnen ihr eigenes Gefühlschaos: Lou (Jessica Clark) hat vor lauter Arbeitsstress zunächst gar keine Augen für ihre sexy Nachbarin Kenna (Sandra Mae Frank). Und die Soldatin Janey (Janelle Marie) ist nach einem Jahr im Ausland wieder mit ihrer Freundin, der Musikerin Sue (Dominique Provost-Chalkley, Wynonna Earp), vereint, was eigene Probleme mit sich bringt. Die romantische Komödie, die wie ihr Vorbild Tatsächlich Liebe um Weihnachten angesiedelt ist, bietet mehr Zuckerguss als Handlung, aber dafür eine dreifache Happy End-Garantie mit Küssen unterm Mistelzweig! Lest hier unsere Filmkritik.

L-Faktor: Abgesehen von der Beinahe-Hochzeit lesbisch von bis hinten!

Wo? Exklusiv beim lesbischen Streaminanbieter Tello.

 

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