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Die 11 queeren Stars der Frauen-Bundesliga und alle weiteren Infos zum Saison-Start

Alle wichtigen Infos zum Start der Fußball-Bundesliga der Frauen: Wer sind die Favoritinnen? Wer ist neu dabei? Wo laufen die Spiele? Und wie sieht’s mit queeren und lesbischen Spielerinnen aus?

Imago/ Fotostand Lea Schüller (Bayern München) und Svenja Huth (VfL Wolfsburg) beim Supercup 2025 am 30. August

Von Karin Schupp

6.9.2025 - An diesem Wochenende startet wieder die Fußball-Bundesliga der Frauen und die Hoffnung ist groß, dass der Schwung aus der Europameisterschaft im Juli anhält und sich auch auf die heimischen Stadien überträgt. Dass die Gesamtpublikumszahl von 2024/2025 (355.400) in der neuen Saison übertroffen wird, ist definitiv zu erwarten, denn die Liga wurde erstmals von 12 auf 14 Teams aufgestockt. Und Bayern München legt schon mal vor: fürs Eröffnungsspiel gegen Bayer Leverkusen in der Allianz Arena wurden über 50.000 Tickets verkauft (6. Sept., 17:45, live im Ersten, bei DAZN und Magenta).

Wer sind die Favoritinnen?

Wie bei den Männern: Kaum jemand zweifelt am erneuten Titelgewinn von Bayern München – es wäre ihr vierter Meistertitel in Folge. Einen Pokal haben sie übrigens schon: Am letzten Samstag besiegten sie im Supercup den VfL Wolfsburg. Der 7-fache deutsche Meister aus der VW-Stadt landete in der letzten Saison auf dem 2. Platz und wird sich nach hochkarätigen Abgängen, darunter Jule Brand, Kathy Hendrich und Merle Frohms, neu sortieren müssen.

Um die Chance auf die Champions League-Teilnahme werden sich daneben vermutlich Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen streiten. Leverkusen, neu im Spitzen-Quartett, schnappte sich dafür unter anderem Carlotta Wamser von Eintracht Frankfurt. Die Hessinnen verloren weitere Leistungsträgerinnen wie Sara Doorsoun (jetzt bei Angel City), Sophia Kleinherne, Stina Johannes und Barbara Dunst an die direkte Konkurrenz, verstärkten sich aber unter anderem mit den Nationalspielerinnen Hayley Raso (AUS) und Amanda Ilestedt (SWE).

Und die Aufsteigerinnen?

Dank der Aufstockung der Bundesliga stiegen drei Teams auf: Zweitliga-Meister Union Berlin, FC Nürnberg und der HSV. Die Blicke richten sich hier vor allem auf die Berlinerinnen, die vor zwei Jahren noch in der Regionalliga spielten und mit einer großen Fanbase glänzen: mit über 20.000 Zuschauer:innen im Heimstadion stellten sie einen Zweitliga-Rekord auf.

Wann wird gespielt?

Ein Spieltag zieht sich von Freitag bis Montag. Das Freitagspiel findet um 18:30 Uhr statt, samstags wird um 12:00 und 14:00 Uhr angestoßen, sonntags um 14:00, 16:00 und 18:30 Uhr (und manchmal auch um 12:00 Uhr). Das Montagspiel beginnt (in der Regel) um 18:00 Uhr.

Wo kann man die Spiele sehen?

Magenta und DAZN zeigen alle Spiele - das kostet aber. Im Free-TV gibt's bei Sport 1 die Montagsspiele. ARD und ZDF haben sich zehn weitere Live-Spiele gesichert, die sie aber noch nicht bekannt gegeben haben.

Die 10 queeren und lesbischen Stars der Bundesliga

Ganz bestimmt gibt’s in der Bundesliga nicht weniger queere und lesbische Spielerinnen als in anderen Ligen – die Fans der jeweiligen Teams werden das genauer wissen -, sie sind hierzulande aber leider immer noch zurückhaltender mit ihren Coming-outs als etwa in England oder Schweden. Einzig Bayern München - auch hier Spitzenreiter - tut sich mit sechs offen queeren Spielerinnen hervor.

Instagram/ FCB Frauen Bayern München: Lena Oberdorf, Pernille Harder & Magdalena Eriksson (bei der Meisterfeier 2025) und Arianna Caruso

Lea Schüller (Bayern München, Foto: siehe oben)

Auch wenn die EM für sie nicht so gut lief: Die Stürmerin immer noch eine der torgefährlichsten Spielerinnen Deutschlands. Seit 2020 spielt sie für die Bayern und schoss für sie bereits 69 Tore, für das Nationalteam waren’s 54 Tore in 80 Spielen. Vor drei Jahren outete sie sich#445, im Juli bestätigte die 27-Jährige das Gerücht, dass sie mit der italienischen Nationalspielerin Martina Piemonte (Lazio Rom) zusammen ist.

Lena Oberdorf (Bayern München)

Nach über einjähriger Verletzung stand die 23-Jährige beim Supercup am letzten Samstag zum ersten Mal für die Bayern auf dem Platz und wird sicherlich bald zeigen, dass sie nicht ohne Grund zu den besten Fußballerinnen Deutschlands gezählt wird. Zu Beginn der WM 2023 machte sie öffentlich, dass sie eine Freundin hat (das war die aktuelle Princess Charming-Kandidatin Kim), ihr aktueller Beziehungsstatus ist unbekannt.

Pernille Harder & Magdalena Eriksson (Bayern München)

Die Dänin und die Schwedin, die sich während der EM gegenüber standen, sind das einzige offene Paar der Bundesliga - ihr Arbeitgeber widmete ihnen in seiner Bayern-Dokuserie Mehr als 90 Minuten sogar eine Folge. Die beiden sind seit elf Jahren zusammen, versteckten ihre Beziehung nie und verlobten sich vor einem Jahr. Pernille spielte bis 2020 für Wolfsburg, wechselte dann zu Magdas Team FC Chelsea und kehrte 2023 mit ihr in die Bundesliga zurück.

Arianna Caruso (Bayern München)

Die italienische Nationalspielerin, die auch bei EM dabei war, kam Anfang des Jahres zu den Bayern– 7 Meister-Titel brachte sie da schon von Juventus Turin mit. Die 25-Jährige scheint mit einer Schweizer Nationalspielerin und Ex-Juve-Kollegin zusammen zu sein, aber öffentlich haben sie ihre Beziehung bisher nicht gemacht.

Georgia Stanway (Bayern München)

Die zweifache Europameisterin, die seit 2022 bei den Bayern unter Vertrag ist, war lange mit dem englischen Rugbyspieler Olly Ashall-Bott liiert; in diesem Jahr wurde indes bekannt, dass die Hobby-Tätowiererin mit der deutschen Profisurferin Camilla Kemp zusammen ist. 

IG/ Eintracht Frankfurt Frauen Georgia Stanway (Bayern München) und von Eintracht Frankfurt: Laura Freigang und Hayley Raso (v.l.n.r.)

Laura Freigang (Eintracht Frankfurt)

Der jüngste Neuzugang auf der L-Liste steht erst seit Anfang August drauf, sie soll mit einer Fotografin liiert sein. Die 27-Jährige, die seit Beginn ihrer Profi-Karriere in Frankfurt spielt, war bei der EM 2025 dabei, bei der Männer-EM im letzten Jahr saß sie als ZDF-Expertin auf dem Sofa.

Hayley Raso (Eintracht Frankfurt)

Wir kennen die Australierin von der WM 2023: da trug sie immer eine große Schleife im Haar, damit ihre Oma sie auf dem Platz besser erkennen kann. Frankfurt ist schon die zehnte Station für die Stümerin, die am 5. September 31 Jahre alt wurde; zuletzt spielte sie bei Tottenham Hotspur. Früher war sie mit einer australischen Fußballerin zusammen, aktuell soll die spanische Nationalspielerin Teresa Abelleira die Frau an ihrer Seite sein.

Svenja Huth (VfL Wolfsburg, Foto: siehe oben)

Die Europameisterin (2013) und Olympiasiegerin (2016) trat zwar letztes Jahr aus dem Nationalteam zurück, dem VfL Wolfsburg bleibt sie aber auch nach sechs Jahren noch treu. Ihre Beziehung mit ihrer heutigen Frau Laura lebt sie seit Anfang 2020 offen. Seit der Geburt ihres Sohns Emil nutzte die 33-Jährige immer wieder ihre Reichweite, um auf die Diskriminierung lesbischer (Mit)-Mütter bei der Familiengründung aufmerksam zu machen.

Instagram Gina Chmielinski (RB Leipzig, l.) und Shari van Belle (SGS Essen)

Gina Chmielinski (RB Leipzig)

Die langjährige Turbine Potsdam- und U19-Nationalspielerin spielte drei Jahre lang im Ausland, bis sie im Sommer vom italienischen Erstligisten US Sassuolo Calcio in die Bundesliga wechselte. Schon vor fünf Jahren - mit 19 - outete sie sich und gab uns im selben Jahr ein Interview

Shari van Belle (SGS Essen)

Die belgische Nationalspielerin gehört zu den Neuzugängen beim SGS Essen (dem – nach dem Abstieg von Turbine Potsdam - letzten verbliebenen Frauenverein der Bundesliga), zuletzt stand sie im Kader des belgischen Pokalsiegers Standard Liège. Bei der EM im Juli war die 25-Jährige nicht dabei, dafür aber ihre Lebensgefährtin, Torfrau Nicky Evrard (PSV Eindhoven), mit der sie seit sechs Jahren liiert ist.

Und gibt’s eigentlich auch Trainerinnen?

Ja, aber nicht viele: DFB-Pokal-Halbfinalist Werder Bremen verpflichtete in dieser Saison Friederike Kromp, die von Eintracht Frankfurts U20 kommt und als TV-Expertin bekannt ist. Britta Carlsson, langjährige Assistenztrainerin des Frauennationalteams, trainiert jetzt den 1. FC Köln. Und der HSV holte die Brasilianerin Liése Brancão, die zuletzt den österreichischen Erstligisten SKN St. Pölten trainierte. Ailien Poese, früher Spielerin bei Union Berlin, ist die einzige Cheftrainerin, die schon länger dabei ist: Sie coacht die Eisernen seit 2023.

 

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