Kommt in Tschechien die Ehe für alle?
In Tschechien steht die komplette Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule bevor. Damit könnte das Land Vorreiter für alle früheren Ostblock-Staaten werden.
Von Sabine Mahler
17.11.18 - In der vergangenen Woche wurde ein Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe in das tschechische Parlament eingebracht. Eine Abstimmung gab es zwar vorerst nicht, dennoch kann Tschechien jetzt eine Vorreiterrolle für die Staaten Osteuropas einnehmen.
Die Chancen für die Ehe-Öffnung stehen gut. Schließlich wird der Gesetzentwurf von der regierenden Partei ANO unterstützt. Auch in fast allen anderen Parteien findet der Entwurf große Zustimmung. Demnach wird es bei einer Abstimmung über den Gesetzentwurf keinen Fraktionszwang geben.
Dennoch finden sich im tschechischen Parlament auch Gegner der Eheöffnung, die mit einem Gegenentwurf die Einführung einer gleichgeschlechtlichen Ehe verhindern wollen. Daher wurde auch die Kompromiss-Lösung „Eingetragene Partnerschaft“, so wie es sie hier in Deutschland bis vor einem Jahr gab, diskutiert.
Zwar gibt es in Tschechien schon seit 2006 die „Eingetragene Lebenspartnerschaft“, dort fehlt aber eine ganze Liste von Rechten, welche heterosexuelle Paare durch eine Heirat zugestanden bekommen. Die Unterschiede liegen in den klassischen Themen: Adoption, Rentenansprüche etc. In der neueren Version der „Eingetragenen Lebenspartnerschaft“ soll jedoch nur der Name den Unterschied zwischen beiden Eheformen ausmachen.
Inzwischen gibt es die Ehe für alle weltweit in 26 Ländern – keines davon gehört zum ehemaligen Ostblock.
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