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K-Word #510: Neues aus der Lesbenwelt

Beanie Feldstein hat geheiratet, Irina Schlauch bringt Lesbenplot in „Alles was zählt“ voran, Elliot Page war mit Kate Mara zusammen, noch 'ne lesbische Datingshow, Megan Rapinoe und Sam Kerr in Lego-Werbung, Taylor Swift, Janelle Monáe - und mehr!

Von Karin Schupp

9.6.2023 - Die Golden Globe-nominierte Schauspielerin Beanie Feldstein (Booksmart) hat ihre Freundin Bonnie Chance Roberts geheiratet. Die Hochzeit an einem See in Hudson Valley (New York) fand schon am 20. Mai statt, bekannt machte das Paar aber erst letzte Woche in der US-Vogue. Zu den Gästen gehörten Feldsteins bester Freund Ben Platt (Pitch Perfect), ihr Booksmart-Ko Star Kaitlyn Dever, Sarah Paulson (mit der sie American Crime Story: Impeachment drehte) und deren Lebensgefährtin Holland Taylor. Feldsteins Bruder Jonah Hill fehlte wegen der Geburt seines ersten Kindes. Das Paar lernte sich 2018 in England beim Casting für den Film How to Build a Girl kennen, den Roberts produzierte, 2019 sprach Feldstein erstmals öffentlich darüber: „Ich kann nicht nicht über sie sprechen, weil ich so verliebt in sie bin“, sagte sie damals (K-Word #326), vor einem Jahr machte sie der Britin den Heiratsantrag (K-Word #461).

B. Feldstein/ Instagram, Foto: Corbin GurkinBeanie Feldstein (l.) und Bonnie Chance Roberts

Irina Schlauch (Princess Charming) mischt sich in den neuen Lesbenplot in Alles was zählt (RTL, Mo-Fr, 19:05 Uhr) ein! Zwischen der bisexuellen Eiskunstläuferin Chiara (Alexandra Fonsatti), deren Lovestory mit Ina (Franziska van der Heide) nun auch schon zwei Jahre her ist, und ihrer neuen lesbischen Trainerin Ava (Laura Egger, K-Word #506) läuft’s nämlich nach anfänglichen Schwierigkeiten zunehmend gut – im Weg steht halt nur ihr berufliches Verhältnis. Gut, dass Irina (die als sie selbst auftritt) Ava ermutigt, „auf ihr Herz zu hören“, wie sie im RTL-Interview verriet. Die Folge steht bereits bei RTL+, am 13. Juni läuft sie im Fernsehen.

RTL/ Julia Carola Pohle Leider nur ein Gastauftritt: Irina Schlauch (r.) als gute Freundin von Ava (Laura Egger, l.) in „Alles was zählt“

Das hört ja gar nicht mehr auf: Nach Princess Charming (RTL+) und The Ultimatum: Queer Love (Netflix) produziert auch die britische BBC eine lesbische Datingshow. I Kissed a Girl, moderiert von Popstar Danii Minogue, folgt auf die erfolgreiche schwule Version I Kissed a Boy, die am Sonntag endete, und hat folgendes schräges Konzept: Zehn Singles werden zu Beginn zu fünf „idealen“ Paaren zusammenkombiniert und müssen sich als allererstes küssen - und in den restlichen Folgen (natürlich in einer Villa mit Pool!) schauen, ob was aus ihnen werden könnte. Die Staffel soll im September gedreht werden.

BBC3 Aus „I Kissed a Boy“ gingen tatsächlich Paare hervor - dann wird das bei den Lesben sicherlich auch klappen...

Für diejenigen, die gerade The Ultimatum: Queer Love (wir berichteten) schauen: In Varietyspricht Creator Chris Coelen über das Casting, die Antagonistin Vanessa, die nichtbinären Teilnehmenden (das seien - anders als es im Pressematerial steht - nur Aussie und Tiff gewesen) und wieso die Sendung eine Hetero-Moderatorin hat (das war die Idee von Netflix). Und hier könnt ihr schauen, wer heute noch zusammen sind.

Paare, die ihre Probleme seriöser angehen, zeigt die NDR-Dokuserie Die Paartherapie (Mediathek, 6 Folgen). Vier Paare setzen sich beim Therapeuten Eric Hegmann auf die Couch und werden auch in ihrem Privatleben gezeigt, darunter Miriam (33) und Pauline (32), seit acht Jahren liiert und Mütter eines Sohnes, die sich über die Organisation ihres Alltags – Miriam will alles planen und hat ein großes Kontrollbedürfnis, Pauline ist eher chaotisch und intuitiv – streiten.

NDR/ Janine Meyer Aber lieben tun sie sich zum Glück noch: Pauline und Miriam

In seinen neu erschienenen Memoiren „Pageboy“ verrät Elliot Page (The Umbrella Academy), dass er nach seinem öffentlichen lesbischen Coming-out 2014 (und vor seinem trans Coming-out) eine „Beziehung oder wie auch immer man das nennen will“ mit Kate Mara (House of Cards) hatte. Die war damals zugleich mit dem Schauspieler Max Minghella zusammen und habe gesagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich zwei Menschen gleichzeitig lieben kann, aber jetzt weiß ich, dass ich es kann.“ Er habe damals viel ausprobiert und viel Herzschmerz erlebt, schreibt Page, und es sei typisch für ihn, sich „in Menschen zu verlieben, die nicht völlig verfügbar sind.“ Mara, die mit Jamie Bell verheiratet ist und ein Kind hat, spielt gerade in der neuen Serie Class of 09 (noch nicht bei uns) eine FBI-Agentin, deren Kollegin und beste Freundin, gespielt von Sepideh Moafi (Gigi in The L Word: Generation Q), verliebt ist.

Kinostar Die Freundschaft zwischen Elliot Page (r.) und Kate Mara (l.) blieb: 2017 produzierten und drehten sie zusammen den lesbischen Liebesfilm „My Days of Mercy“ (steht zurzeit kostenlos bei Amazon-Freevee)

Im Mai erfreute uns Janelle Monaé mit dem supersexy lesbischen Video zu ihrem Song „Lipstock Lover“ (K-Word #506), und heute erschien ihr neues Album „The Age of Pleasure“. Dessen Trailer im 90er-Jahre-Trash-TV-Stil ist nicht ganz so hot, dafür aber fröhlich queer:

Die lesbische Schauspielerin Sasha Lane ist aktuell in zwei lesbischen Rollen zu sehen: In dem Film How To Blow Up a Pipeline (seit 8.6. im Kino, unsere Filmkritik) ist sie eine Umweltaktivistin, die eine Öl-Pipeline in die Luft sprengen wollen, und in der neuen Apple TV+-Miniserie The Crowded Room (ab 9. Juni), die lose auf einem echten Fall basiert, spielt sie eine der multiplen Persönlichkeiten eines jungen Manns (Tom Holland), der nach einer Schießerei festgenommen wird und einer Kommissarin (Amanda Seyfried) von seinem bewegten Leben erzählt.

Fugu Films Thea (Sasha Lane, r.) und ihre Freundin Alisha (Jayme Lawson) in „How To Blow Up a Pipeline“

Die lesbischen Fußballstars Megan Rapinoe (USA) und Sam Kerr (AUS) sind neben Asisat Oshoala (Nigeria) und Yūki Nagasato (Japan) Teil einer neuen Werbekampagne von Lego, die sich an Mädchen richtet. „Play Unstoppable“ beruft sich dabei auf eine Studie, die ergab, dass Mädchen sich beim Spielen viel weniger als Jungs Rollenvorstellungen unterwerfen würden, wenn sie nicht von den Genderstereotypen der Gesellschaft zurückgehalten werden würden. Ganz selbstlos ist die Werbung natürlich nicht: Zur WM erscheint das Fußball-Set „Icons of Play“ mit den vier Spielerinnen als Lego-Figuren.

„Wir wollen alles… und ein Happy End“, singt Anika Auweiler und meint damit LGBTQ-Sichtbarkeit und -Repräsentation. Zu ihrem neuen Song wurde die lesbische Singer-Songwriterin, als „zum wiederholten Male meine Lieblingsserie mit starken queeren Charakteren nach kurzer Zeit gecancelt wurde und eine andere queer-Ikone dem berüchtigten ‚Bury Your Gays‘ zum Opfer gefallen ist.“ Am Video wirkte ihre Community mit kurzen Clips mit, und auch die L-MAG ist darin zu sehen! Zu kaufen gibt’s die Single bei fast allen Anbietern digitaler Musik.

Bei ihrem Konzert am letzten Freitag in Chicago sprach sich Taylor Swift gegen die zunehmende Anti-LGBTQ-Gesetzgebung in den USA aus und rief dazu auf, sich vor Wahlen die jeweiligen Politiker:innen genau anzuschauen. „Ich wünschte, jeder Ort wäre sicher und schön für Menschen aus der LGBTQ-Community“, sagte sie nach ihrem Song „You Need to Calm Down“, der sich gegen Homophobie richtet, und erinnerte daran, dass „wir nicht über ‚Pride‘ reden können, ohne über Schmerz zu sprechen. Gerade jetzt und in den letzten Jahren hat es so viele schädliche Gesetze gegeben, die Menschen in der LGBTQ-Community in Gefahr gebracht haben. Das ist für alle schmerzhaft.“ Der Popstar ist, soweit bekannt, selbst nicht queer, aber mit Promilesben wie Ruby Rose, Hayley Kiyoko und Cara Delevingne befreundet und engagiert sich schon lange für LGBTQ-Rechte.

 

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