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K-Word #562: Neues aus der Lesbenwelt

Jasna Fritzi Bauer macht ihre Partnerin und ihre Tochter öffentlich, Kerstin Ott: Statement gegen rechts, Cara Delevingne, „Bridgerton“-Star und „Rentierbaby“-Star outen sich, Abbi Jacobson & Jodi Balfour: Hochzeit, wie queer ist „The Acolyte“? Und mehr!

Imago / xF.xKernx/xFuturexImage Jasna Fritzi Bauer (l.) und Katharina Zorn besuchen schon seit Jahren gemein-sam Events wie hier die Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2022 - bei einem männlichen Dauerbegleiter hätten die Medien längst nachgehakt

Von Karin Schupp

7.6.2024 - Jasna Fritzi Bauer hat zum ersten Mal öffentlich darüber gesprochen, dass sie mit einer Frau zusammenlebt. „Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir nach vorn gehen und ein Zeichen setzen. Wir sehen diesen Rechtsruck in der Gesellschaft, diese aufgeheizte Stimmung“, sagte die Schauspielerin (Jerks, Bremer Tatort) in einem gemeinsamen Vogue-Interview mit ihrer Partnerin, der Künstlerin Katharina Zorn. Das Paar ist seit fünf Jahren zusammen, aber als sich Bauers Freundin Cristina do Rego (Pastewka) 2022 in ihrem gemeinsamen Podcast Under Dry outete (K-Word #453), war das für sie offensichtlich noch zu früh. Der Wendepunkt kam erst einige Monate später, als sie zu Gast bei Inas Nacht war und gefragt wurde, ob sie in einer WG oder einer Beziehung mit Kind lebe - mit ihrer ausweichenden Antwort verletzte sie Zorn damals sehr. Die beiden lernten sich in Frankfurt/M. durch gemeinsame Freundinnen kennen und sind „zu einhundert Prozent gleichberechtigte Mütter“ (Bauer) einer Tochter (6), die Zorn mit in die Beziehung brachte. „Ich bin bi. Fertig“, sagt Bauer über ihre sexuelle Identität. „Ich war mit Männern und Frauen zusammen, irgendwann mehr mit Frauen und dann wieder mit Männern. Ich will keinen Stempel.“

In love with a woman, loud about it and proud about it!“, verkündete Bridgerton-Star Jessica Madsen zum Start der Pride-Saison auf Instagram und und teilte in ihrer Story die Posts „Ich bin queer“ und „Interagiere im Juni nicht mit mir, wenn das nicht der Vibe ist, den du mitbringst.“ Wer die Frau ihres Herzens ist, verriet sie bisher nicht. Die Britin, die sich bereits im vergangenen Juni als bi geoutet hat, spielt in der Netflix-Serie die ungehobelte Debütantin Cressida Cowper. Seit die sich in der aktuellen Staffel 3 mit Eloise Bridgerton (Claudia Jessie) befreundete, hoffen Fans an eine aufkeimende Liebe - der Pärchenname „Creloise“ kursiert schon…

Madsen/ Instagram„Bridgerton“-Star Jessica Madsen: „In Love with a woman, loud about it and proud about it!“

Auch die britische Schauspielerin Jessica Gunning, die als Stalkerin im Netflix-Überraschungshit Rentierbaby bekannt wurde, outete sich. Dass sie „a big, old gay“ sei, habe sie 2022 gemerkt, erzählte die 38-Jährige im Podcast Reign with Josh Smith. „Das war ein gewaltiger Moment, in dem alles irgendwie klick gemacht hat und ich mich selbst verstand.“

Ed Miller/ Netflix „Big, old gay“: Jessica Gunning, hier als Martha in der Netflix-Serie „Rentierbaby“

„Das hab ich mir gewünscht, gleich mit der richtigen Botschaft”, freut sich Kerstin Ott in einem Instagram-Clip über ihr neues Merch-T-Shirt mit den Aufschriften „FCK NZS“ und (auf der Rückseite) „FCK AFD“: „Find ich geil. So muss es sein”. Ein klares Statement gegen rechts, für das sich die lesbische Schlagersängerin in der Kommentarspalte – leider erwartungsgemäß – auch Kritik von den eigenen Fans anhören muss. Heute erschien ihr neuer Song „Für immer für dich“, im Oktober kommt ihr neues Album. Auch weitere queere Promis wie Irina Schlauch, Bill Kaulitz, Jannik Schümann, Felix Jaehn und Lucy Diakovska mit ihren No Angels wenden sich gegen den Rechtsruck und rufen in den Sozialen Medien im Rahmen der „Wir wählen #unrechts“-Kampagne dazu auf, am Sonntag zur Europawahl zu gehen. Der LSVD veröffentlichte einen Überblick über die queerpolitischen Positionen der Parteien (wir berichteten).

Kerstin Ott/ Instagram„Find ich geil. So muss es sein”: Kerstin Ott

Dass sie verlobt sind, verrieten Abbi Jacobson und Jodi Balfour vor zwei Jahren zeitverzögert und beiläufig (K-Word #468), ihre Hochzeit in Brooklyn machte das Paar aber jetzt direkt öffentlich und ließ die Zeitschrift Cultured exklusiv berichten. Jacobson, der wir die lesbische Serie Eine Klasse für sich (Amazon) zu verdanken haben (K-Word #521), outete sich 2018 als bi, die Südafrikanerin Balfour, die wir aus Bomb Girls und ihren queeren Rollen in For All Mankind und Ted Lasso kennen, tat's 2021 (K-Word #427).

Cara Delevingne  postete zum zweiten Jahrestag mit ihrer Freundin Minke (K-Word #517) auf Instagram seltene Pärchenfotos, bedankte sich bei der Sängerin, die eigentlich Leah Mason heißt, für „zwei magische Jahre“ und machte ihr eine formvollendete Liebeserklärung: „Ich bin so glücklich, die perfekte Person gefunden zu haben, mit der ich die Höhen und Tiefen des Lebens durchstehen kann Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Ich habe so lange nach meinem partner in crime gesucht. Ich wusste nicht, dass es eine sein würde, mit der ich zur Schule gegangen bin (und auf die ich als Baby Gay einen Crush hatte).“ Die beiden kennen sich schon seit ihrer Kindheit, hatten sich dann aber zwölf Jahre aus den Augen verloren.

Delevingne/ Instagram„Zwei magische Jahre“: Cara Delevingne (r.) und Minke

Seit ihre Beziehung offiziell ist (K-Word #556), zeigen auch die Schauspielerin Sophia Bush (Chicago P.D., Love, Victor) und Ex-Fußballstar Ashlyn Harris ihre Liebe auf Instagram.

Harris/ InstagramAshlyn Harris (l.) und Sophia Bush

Im März im Kino und schon jetzt auf DVD und im Streaming: In  Drive-Away Dolls geraten zwei lesbische Freundinnen, die Aufreißerin Jamie (Margaret Quallie) und die brave Marian (Geraldine Viswanathan), während eines Roadtrips nach Florida an einen Koffer, der Kriminellen gehört. Die nehmen natürlich sofort die Jagd auf, aber da Jamie für jede Lesbenparty einen Umweg in Kauf nimmt, dauert es, bis alle Beteiligten aufeinander treffen. In Nebenrollen des vergnüglichen Roadmovies von Ethan Coen (Fargo) und seiner queeren Frau Tricia Cooke sind die lesbische Schauspielerin Beanie Feldstein (K-Word #510), Pedro Pascal und Matt Damon zu sehen (unsere Filmkritik).

Universal Pictures V.l.n.r.: Marian (Geraldine Viswanathan), Jamie (Margaret Quallie) und ihre Ex Sukie (Beanie Feldstein) in „Drive-Away Dolls“

Die neue Star Wars-Serie The Acolyte (Disney+) ist leider nur hinter der Kulissen queer, auch wenn Hauptdarstellerin Amandla Stenberg (K-Word #257) und Showrunnerin Leslye Headland (Matrjoschka), die beide lesbisch sind, die Disney-Produktion als „gay“ zu verkaufen versuchen. „Willst du mir ernsthaft weismachen, dass C-3PO hetero ist“, lacht Headland in diesem Interview mit The Wrap und behauptet, dass R2-D2 laut offiziellem Kanon lesbisch sei. Im Cast der Serie, die 100 Jahre vor den Ereignissen in Star Wars: Episode I spielt, sind neben Sternberg auch Headlands Ehefrau Rebecca Henderson (Single Drunk Female), der schwule Schauspieler Charlie Barnett (Chicago Fire, Matrjoschka), die trans Youtuberin Abigail Thorn und Ehrenlesbe Carrie-Anne Moss (Jessica Jones, Matrix).

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Weiterlesen: K-Word #561: Neues aus der Lesbenwelt

 

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