Die 12 besten lesbischen Musikvideos 2023 (im zweiten Halbjahr)
Rock und Rap, Elektropop, Indiemucke, zarte Töne auf der Akustikgitarre und Songs über die Liebe, gebrochene Herzen und das Matriarchat: Das sind unsere lesbischen Musikvideo-Favoriten im zweiten Halbjahr 2023.
Von Karin Schupp
1.1.2024 - Im vergangenen Sommer stellten wir die besten lesbischen Musikvideos des ersten Halbjahrs 2023 vor, und jetzt machen wir das Jahr mit den besten Videos aus dem zweiten Halbjahr voll!
1. Romy Madley Croft, „She’s On My Mind“
Die britische Musikerin, die als Sängerin der Indie-Band the xx bekannt wurde, veröffentlichte im September ihr erstes Solo-Album „Mid Air“, das ruhig beginnt und mit dem Disco-Song „She's On My Mind“ endet. In dem queeren Club im Video feiern (und finden sich) Maisie Williams (Game of Thrones) und die nichtbinäre Schauspieler:in Xelia Mendes-Jones (Das Rad der Zeit), Regie führte Romys Frau Vic Lentaigne.
3. Renée Rapp, „Pretty Girls“
Die bisexuelle Sängerin und Schauspielerin (bekannt aus ihrer lesbischen Rolle in der Serie The Sex Lives of College Girls) veröffentlichte im August ihr erstes Album „Snow Angel“. Im sexy Video zu „Pretty Girls“ spielt das queere New Yorker Model Scarlett Rose Leithold ihren Love Interest, Regie führte Cara Delevingne – man kennt sich offensichtlich unter Promi-Queers!
4. Kids With Buns, „how bad could it be“
Das queere Indie-Pop-Duo aus Belgien, dessen Name von dem Gorillaz-Song „Kids With Guns“ inspiriert ist, gewann 2021 einen Talentwettbewerb des Radiosenders Studio Brussel. Mit ihrer Debütsingle „bad grades“ landeten Marie Van Uytvanck und Amber Piddington auf Platz 1 der belgischen Charts. Das Video zu ihrem aktuellen Song erzählt die zarte Geschichte, wie ein Mädchen sich zum ersten Mal in ein anderes Mädchen verliebt.
5. Girli, „Matriarchy“
„Es ist die Art von Musikvideo, die ich gerne gesehen hätte, als ich aufwuchs und meine Sexualität entdeckte“, sagt die Londoner Popsängerin über ihren Song, dessen Text keine (lesbischen) Fragen offen lässt: „When we touch, we fuck to fuck the patriarchy.“ Für Mai hat Girli ihr zweites Album angekündigt, das ebenfalls „Matriarchy“ heißen wird.
6. LP, „Dayglow“
Über das Video, das während der CSD-Parade in Prag 2023 gedreht wurde, witzelte der lesbische Rockstar: „Es ist möglicherweise das Queerste, was ich je getan habe.“ Das trifft wahrscheinlich auch für Iveta Maurerová, Miss Tschechien 2018, zu, die LPs Love Interest spielt. LP tourt 2024 und macht unter anderem in Berlin (29. Feb.), München (8. Mrz.), Zürich (10. Mrz.) und Luxemburg (17. Mrz.) Station.
7. Alice Dee, „Schritt für Schritt“
Auch nach einer Trennung geht‘s weiter – das vermittelt dieser aufmunterte Rap-Song zu sommerlichen Bildern. Dee, gebürtig aus Hanau, queerfeministisch und nichtbinär, wünscht sich, dass die eigene Musik auch andere Menschen „empowered“ – das könnte mit „Schritt für Schritt“ klappen.
8. LiLa, „10 Songs“
Der fröhliche Elektropop-Song der queeren Berlinerin macht gute Laune, auch wenn das eigentlich gar nicht zum Text passt: Auch hier geht‘s um eine Trennung – „Ich hoff‘, du schreibst 10 Songs über mich/ darüber wie du mich vermisst./ Ich hoff‘, es geht dir scheiße wie es is,/ denn ich find's scheiße ohne dich.“
9. Morgan Wade, „Fall in Love With Me“
MILF-Alarm: Dieses Video gab dem Gerücht, dass die queere Sängerin und die Reality-Darstellerin Kyle Richards (die sich just im Sommer von ihrem Mann trennte) ein Paar seien, ordentlich Feuer: Der Real Housewives of Beverly Hills-Star spielt darin Wades heiße Nachbarin. Die beiden betonen aber bis heute, nur gute Freundinnen zu sein.
10. Roxane Bruneau, „J’te retiens pas“
„Ich halte dich nicht zurück“, singt die lesbische Kanadierin in diesem Lied über unerwiderte Liebe und den Kampf, eine Beziehung loszulassen, die keine Zukunft hat. Die Musikerin wurde 2021 beim kanadischen Musikpreis Felix Award als beste weibliche Künstlerin des Jahres ausgezeichnet.
11. Mouth of Babes, „World Brand New“
Kein Glitter, kein Drama, kein Chichi – das neue Video des Folkduos zeigt einfach nur ein verliebtes Paar, gespielt von dem Duo selbst: Tylan Greenstein und Ingrid Elizabeth. „Ich hatte immer nur 2 Lebensziele: meine wahre Liebe und beste Partnerin zu finden und eine tourende Künstlerin zu sein. Mit ihr habe ich beides“, sagte Elizabeth in einem Interview 2016 – das merkt man noch heute.
12. Brandi & Catherine Carlile, „You and Me on The Rock“
„I don’t need their money, baby/ Just you and me on the rock“: Dieses Liebeslied (das drei Grammy-Nominierungen bekam) schrieb die erfolgreiche Singer-Songwriterin während der Corona-Quarantäne für ihre Frau Catherine. „Ich erkannte, dass selbst die Dinge, mit denen ich mich am stärksten identifiziere, wegfallen können, aber das, worauf mein Leben wirklich aufgebaut ist – der Glaube und meine Familie –, das ist ein Fels, und es ist solide“, sagte die 9-fache Grammy-Gewinnerin dazu. Da passt es, dass das Paar ihn hier für ein HBO-Special zusammen peformt.
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